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Goldheizung am Brillenglas

Eine aufgedampfte Nanoschicht aus Gold verschafft Brillengläsern neue Funktionen: Sie können Wärmestrahlung absorbieren und zudem Strom leiten.

Ein Brillenglas mit Passivheizung beschlägt nicht so leicht wie ein herkömmliches Glas (links).

Bild: ETH Zürich

Mit einer feinen Goldbeschichtung schützt ein Forscherteam um Dimos Poulikakos und Thomas Schutzius an der ETH Zürich Brillengläser vor dem Beschlagen. Die für sichtbares Licht transparente Schicht absorbiert den größten Teil der Infrarotstrahlung aus dem Sonnenlicht. Damit heizt sich das Glas um bis zu acht Grad auf, wie die Forscher beobachteten. Zusätzlich sei es auch möglich, die Goldschicht durch einen elektrischen Stromfluss zu beheizen.

In der Herstellung dampfen die Forscher im Vakuum kleinste Goldmengen auf die Glasoberfläche auf, ein Verfahren, das die Industrie zum Beispiel in der Optik und der Mikroelektronik bereits breit einsetzt. Für ihre Neuentwicklung betten sie den Goldfilm zwischen zwei Schichten aus Titandioxid ein. Die Stärke der vollständigen Sandwich-Beschichtung beträgt gerade einmal zehn Nanometer. Bereits vor drei Jahren haben die Wissenschaftler einen Vorläufer ihrer Entwicklung vorgestellt. Ihre jüngste Goldbeschichtung ist nun deutlich dünner, transparenter und auch biegsamer. Die passive Heizwirkung könnte außer Brillen auch Autoscheiben von Kondenströpfchen befreien. (agr@ct.de)