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Microsoft kauft Faserhersteller

Der Softwarekonzern Microsoft hat die britische Firma Lumenisity übernommen. Der Deal kommt unerwartet, denn Lumenisity stellt Hohlkernfasern her, was erst auf den zweiten Blick in Microsofts Portfolio passt.

Lumenisitys NANF-Hohlkernfaser begrenzt den lichtleitenden Luftkern mit Glaskapillaren, die unerwünschte Ausbreitungsmoden unterdrücken. Luft senkt wegen seiner gegenüber Glas höheren Signalgeschwindigkeit die Latenz beim Datentransport.

Bilder: Lumenisity

Microsoft hat zwar eine Hardwaresparte, ist bisher aber nicht als Hersteller von Netzwerkinfrastruktur aufgefallen. So erstaunt die jüngst erfolgte Übernahme der britischen Firma Lumenisity. Doch mit Blick auf die Physik und Microsofts international vernetzte Azure-Rechenzentren ergibt das einen Sinn: In Luft läuft ein optisches Signal um knapp 50 Prozent schneller als in Glas. Deshalb ist in Hohlkernfasern (Hollow-core Fiber, HCF) die Datenlaufzeit rund ein Drittel kürzer als in herkömmlichen Glasfasern. Ein Ping (Round-Trip Time, RTT) über HCF ist damit auf einer 5000 Kilometer langen Transatlantikstrecke um satte 16 Millisekunden schneller.

HCF sind schon seit 20 Jahren bekannt. Sie zeigten im interessanten Wellenlängenbereich bei 1,5 Mikrometern bislang aber einen viel stärkeren Signalverlust (je nach Typ 2 dB/km bis mehrere 100 dB/km) als Fasern mit Glaskernen (typisch 0,2 dB/km). Deshalb taugten HCF bisher nicht für lange Strecken.