c't 22/2022
S. 158
Praxis
APIs untersuchen mit Postman
Bild: Albert Hulm

Schnittstellenkurier

APIs mit Postman erforschen und entwickeln

Programmierschnittstellen auf Basis von HTTP betreiben Webanwendungen, verbinden Maschinen und ermöglichen Automationen. Mit dem API-Analysewerkzeug Postman kommen Sie unbekannten APIs auf die Spur, finden Probleme in eigenen Entwicklungen und generieren sogar Code.

Von Manuel Ottlik

Wenn vom Web-Protokoll HTTP die Rede ist, denken viele zuerst an Browser: Man gibt eine Adresse ein, der Browser besorgt eine Webseite per HTTP und zeigt sie an. Dieses Szenario beschreibt aber nur einen kleinen Teil dessen, was HTTP kann: Das Protokoll unterscheidet über sogenannte Verben, welche Aktion ausgeführt werden soll. Neben GET, das bei einem Seitenaufruf zum Einsatz kommt, gibt es unter anderem POST, PUT, PATCH und DELETE. Das machen sich moderne Programmierschnittstellen (APIs) zunutze, die den kompletten Lebenszyklus von Objekten abbilden. Welche Aktion gerade ansteht, ist nicht in der URL kodiert, sondern im HTTP-Verb. Objekte anzeigen (GET), anlegen (POST), aktualisieren (PUT und PATCH) oder löschen (DELETE). Das ist praktisch, weil der Befehl dann nicht in der URL stehen muss – zum Entwickeln und Fehlersuchen reicht der Browser dann aber nicht mehr aus.

Wenn Sie selbst APIs bauen oder eine Anwendung schreiben, die mit einem API arbeitet, müssen Sie eine Menge Aufrufe absetzen, bis alles rund läuft. Während Sie einen GET-Befehl noch leicht über die Adresszeile Ihres Browsers starten können, gestaltet sich ein POST-Aufruf schon schwieriger. Wenn das API dann noch einen HTTP-Header für die Authentifizierung fordert, wird es dringend Zeit für einen richtigen HTTP-Client, um mit Webschnittstellen zu arbeiten. Ein solcher HTTP-Client ist Postman und er ist mittlerweile zu einem ganzen Ökosystem für professionelle API-Entwicklung geworden. Neben einfachen API-Erkundungen kann Postman auch APIs automatisiert testen, überwachen und für verschiedene Programmiersprachen Code erzeugen.

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