c't 21/2022
S. 136
Wissen
Digitalstrategie

Wissing wills wissen

Eine neue Strategie soll die Digitalisierung in Deutschland voranbringen

Mit „Hebelprojekten“ wie einem forcierten Glasfaserausbau will die Bundesregierung Deutschland ins Online-Zeitalter hieven. Die Digitalstrategie der Ampelkoalition weist zum Teil konkrete Ziele bis 2025 auf, bleibt aber an vielen Punkten schwammig.

Von Falk Steiner

Engagiert und zugleich bescheiden gab sich der Verantwortliche für die nun beschlossene Digitalstrategie: Von großen Visionen wollte Bundesdigitalminister Volker Wissing (FDP) auf keinen Fall sprechen, als er den Beschluss während der Ampel-Klausurtagung Ende August in Meseberg vorstellte. Dass es mit ihm keine Flugtaxi-Träume geben würde, hatte er bereits im Vorfeld klargemacht. Stattdessen will Wissing jetzt endlich angehen, was bei der Digitalisierung seiner Meinung nach zu lange liegengeblieben ist: den Breitbandausbau, eine nutzbare elektronische Identität, die Verwaltungsdigitalisierung.

Auf 50 Seiten haben die 15 Bundesministerien ihre Vorhaben zusammengetragen, garniert mit je einem praxisnahen Beispiel. Herausgekommen sind 18 sogenannte „Leuchtturmprojekte“ sowie drei „Hebelprojekte“ [1]. Einige davon hatten bereits neun Monate zuvor die Koalitionsverhandler zusammengetragen, nun aber sollen sich alle Ministerien wirklich zur Umsetzung spätestens bis 2025 verpflichtet fühlen. Was sie bis dahin nicht schaffen können, hat ein Zwischenziel erhalten.

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