c't 2/2022
S. 12
Titel
c't-Notfall-Windows

c’t-Notfall-Windows 2022

Bausatz für ein vom USB-Stick laufendes Notfallsystem mit Windows 10 und 11

Das c’t-Notfall-Windows hilft Ihnen, Bootprobleme zu kurieren, Viren zu finden, Daten zu retten, Passwörter zurückzusetzen oder eine Magnetplatte auf eine neue SSD zu klonen. Der Bausatz kann jetzt nicht nur Windows 10, sondern auch Windows 11 als Grundlage verwenden und erschließt sich so zusätzliche Treiber für aktuelle Hardware.

Von Stephan Bäcker und Peter Siering

Das von uns zusammengestellte Notfallsystem auf Basis von Windows erscheint wie das auf die Schädlingsjagd spezialisierte Desinfec’t einmal jährlich. So erhält es aktualisierte Software, etwa Virenscanner mit frischen Signaturen; bei Bedarf versorgen wir es im Jahresverlauf mit weiteren Updates. Anders als das auf Linux aufbauende Desinfec’t können wir das c’t-Notfall-Windows nur in Form eines Bausatzes anbieten. Eine Lizenzierung des als Grundlage benutzten Windows PE bietet Microsoft leider nicht an.

Um keinen falschen Eindruck zu erzeugen: Die Basis des Notfall-Windows bildet das von ChrisR und der theoven.org-Community entwickelte Win10XPE-Projekt. Unser Anteil besteht unter anderem darin, das doch eher von Experten für Experten gedachte Projekt so weit abzurunden, dass es als Bausatz auf einer Vielzahl von PCs funktioniert und das Notfallsystem mit einer sinnvollen Softwareausstattung zu versehen – das Original prasst hier eher und gerät schon dadurch unübersichtlich. Außerdem tauschen wir das Programm aus, das die Bauanleitung ausführt: Statt des betagten, lahmen Winbuilder nutzt das c’t-Notfall-Windows das schnelle PEBakery.

Manche Ergänzung, die wir im Lauf der Zeit vorgenommen haben, die zur Stabilität der Bauresultate beiträgt, floss zurück ins WinXPE-Projekt. Außerdem unterstützen wir die Entwickler alljährlich durch Spenden. Wenn Ihnen der Bausatz besonders nützlich ist: Spenden Sie doch ebenfalls.

Der Bausatz lässt sich auf allen gängigen, von Microsoft heute noch mit Updates versorgten Windows-Versionen ausführen. Für das erstellte System spielt keine Rolle, ob es in einer Home- oder Pro-Ausgabe in 32 oder 64 Bit gebaut worden ist. Sie können unter Windows 10 ein Notfallsystem auf Basis von Windows 11 bauen und umgekehrt. Für Windows 11 als Basis spricht, dass es modernere Treiber an Bord hat, von denen das Notfallsystem profitiert; allerdings können Sie damit nur ein 64-Bit-Notfallsystem bauen, denn eine 32-Bit-Ausgabe gibt es nicht.

Die erzeugten rund 2 GByte großen ISO-Dateien lassen sich auf ein optisches Medium brennen und davon starten. Der Nachteil: Einige Programme des Notfallsystems versuchen in ihr Programmverzeichnis zu schreiben, und da das bei einem Read-only-Medium nicht gelingen kann, erhalten Sie in solchen Fällen Fehlermeldungen.

Wir empfehlen daher, einen USB-Stick zu bespielen, und haben auch nur noch diese Variante intensiv getestet. Der Stick braucht mindestens 4 GByte Speicherplatz; mehr ist immer dann nützlich, wenn Sie zum Datenretten Speicherplatz benötigen. Nutzen Sie sicherheitshalber Markenware – billige Sticks halten der Belastung eines Notfallsystems selten lange stand.

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