c't 2/2022
S. 170
Praxis
Android-Apps in Linux
Bild: Timo Lenzen

Untermieter

Mit Waydroid Android-Apps unter Linux ausführen

Waydroid setzt Container-Technik ein, um ein ausgewachsenes Android-System innerhalb von Linux in Betrieb zu nehmen. Mit unserer Anleitung installieren Sie Waydroid, verschaffen sich darüber Zugang zu App-Stores und führen damit Android-Apps aus.

Von Niklas Dierking

Was tun, wenn man auf dem Linux-Desktop nicht auf Android-Apps wie den lieb gewonnenen Podcatcher oder die praktische Smart-Home-App verzichten möchte? Einfach so eine App aus dem Store ziehen und unter Linux installieren geht nicht, obwohl Android im Kern ein Linux ist. Aber mithilfe von Waydroid gehts. Die Software packt Android in einen Linux-Container (LXC) und schafft damit eine isolierte Laufzeitumgebung für die Apps. Die Systemaufrufe der Prozesse im Container reicht Waydroid direkt an den Kernel des Linux-Host weiter. Das verbraucht deutlich weniger CPU-Zeit und Speicher als Emulatoren. Unter der Haube nutzt Waydroid ein angepasstes System-Image von LineageOS als Android-Laufzeitumgebung. Auf unserem Testsystem (Notebook mit Intel Core i5-8250U und 8 GByte Arbeitsspeicher) konnten Android-Apps ruckelfrei YouTube-Videos in Full HD abspielen und sogar 3D-Spiele waren möglich.

Einzug

Der Name lässt es bereits vermuten: Waydroid setzt voraus, dass die Desktopumgebung Ihrer Linux-Distribution den Wayland-Modus beherrscht. In dieser Anleitung kommt das aktuelle Ubuntu 21.10 „Impish Indri“ zum Einsatz, dessen Gnome-Desktop standardmäßig im Wayland-Modus läuft.

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