c't 14/2022
S. 172
Praxis
Windows-Version identifizieren
Bild: Rudolf A. Blaha

Was läuft?

Windows-Version und -Edition identifizieren

Wenn es um Funktionsumfang, Update-Versorgung oder Systemanforderungen geht, reicht es nicht immer aus, zu wissen, dass auf einem PC Windows läuft. Manchmal sind Details zu Version, Edition, Architektur oder Build-Nummer erforderlich. Dieser Beitrag hilft Ihnen, die Infos zu finden und zu interpretieren.

Von Axel Vahldiek

Bekommt die Windows-Installation auf dem PC vor Ihnen noch Sicherheits-Updates, und wenn ja, wie lange? Erfüllt die Installation die Mindestanforderungen, die ein Hard- oder Softwarehersteller für sein Produkt aufgestellt hat? Handelt es sich um eine Edition wie Home, der ausgerechnet die gerade gefragte Funktion fehlt? Ist es eine 32- oder eine 64-Bit-Installation?

Das Beantworten solcher Fragen setzt das Wissen voraus, was genau für ein Windows auf dem PC läuft. Dabei ist es gar nicht so schwer, diese Daten herauszufinden. Die Herausforderung besteht stattdessen daraus, sie korrekt einzuordnen.

Einiges lässt sich besonders fix ermitteln. Sofern nicht schon das Hintergrundbild des Desktops verrät, was läuft, reicht das Drücken der Windows-Taste. Öffnet sich eine bildschirmfüllende Startseite, ist es Windows 8.1. Bei einem verkachelten, aber immerhin funktionalen Startmenü ist es Windows 10. Wenn sich das Startmenü in der Mitte statt auf der linken Seite öffnet, ist es Windows 11.

Basics

Auch die Architektur ist schnell in Erfahrung gebracht, und zwar durch einen Blick in den Explorer. Aktuell pflegt Microsoft drei Architekturen: 64-Bit-x86-Windows („x64“), 32-Bit-x86-Windows („x86“) und 64-Bit-ARM-Windows („ARM64“). Ein ARM64-Windows erkennen Sie daran, dass im Windows-Ordner (also meist C:\Windows, genauer %windir%) ein Unterordner namens „SysArm32“ liegt. Fehlt dieser, prüfen Sie, ob ein im Windows-Ordner ein Unterordner namens „SysWOW64“ existiert; dann läuft ein x64-Windows. Fehlen beide Ordner, ist es ein 32-Bit-x86-Windows. Hintergrund der beiden Ordner: Damit 32-Bit-Anwendungen unter 64-Bit-Windows laufen (egal ob x64 oder ARM64), hat Windows für diese 32-Bit-Pendants vieler Systemdateien an Bord. 32-Bit-Anwendungen können nämlich nichts mit 64-Bit-Systemdateien anfangen. Die 32-Bit-Pendants liegen in den genannten Ordnern. Mehr zum 32-Bit-Subsystem von Windows lesen Sie in [1].

Version

Einige weitere Informationen über die laufende Windows-Installation verrät ein bordeigenes kleines Programm namens Winver.exe.

Das bordeigene Programm Winver.exe nennt Betriebssystem, Version, Build-Nummer, Patchlevel und Edition. Mit „Version“ ist aber je nach Windows mal dies und mal jenes gemeint.
Das bordeigene Programm Winver.exe nennt Betriebssystem, Version, Build-Nummer, Patchlevel und Edition. Mit „Version“ ist aber je nach Windows mal dies und mal jenes gemeint.

Zum Start von Winver.exe drücken Sie die Windows-Taste, tippen blind winver ein und drücken Enter. Es erscheint ein kleines Fenster, in dem das Betriebssystem steht (Windows 8.1, 10, 11) und darunter dessen Version, beziehungsweise das, was Windows mit diesem Begriff gerade meint. Die Version ist eine, aber nicht die einzige Information, die Sie benötigen, um den Support-Zeitraum der laufenden Installation in Erfahrung zu bringen (dazu später mehr).

Alle aktuellen Windows-Versionen sind letztlich Weiterentwicklungen des Urahns Windows NT, genauer NT 3.1. Er hätte im Grunde NT 1 heißen müssen, denn er war das erste Windows, welches nicht mehr auf DOS aufsetzte. Doch weil die auf DOS aufsetzenden Windows-Versionen zu diesem Zeitpunkt bereits Versionsnummer 3.1 erreicht hatten, bekam auch NT diese Nummer. Seitdem zählte Microsoft weiter hoch. Bei NT 4 erschien die Nummer noch im Namen, danach wurden die Nummer nur noch intern weitergeführt. Windows 2000 war NT 5 und Windows XP war NT 5.1.

Windows Vista wurde NT 6.0, danach änderte sich die Versionsnummer lange Jahre nur noch an der Nachkommastelle (Windows 7: NT 6.1, Windows 8: NT 6.2, Windows 8.1: NT 6.3). Erst die erste Version von Windows 10 machte wieder einen größeren Sprung und meldete sich in Winver als 10.0. In der Registry lautete die Nummer aber weiterhin 6.3, und das gilt für alle Windows-10- und 11-Versionen.

Alles, was nach der ersten Windows-10-Version erschien, gab in Winver keine NT-Nummern aus, sondern anders aufgebaute Versionsnummern. Das lag an einer Neuerung von Windows 10. Microsoft versprach, für dieses System anders als bei den Vorgängern ständig neue Funktionen nachzuliefern. Auch wenn Microsoft heute so tut, es nie so gesagt zu haben, war dennoch klar, dass Windows 10 das letzte Windows sein sollte.

Neue Versionen gab es trotzdem. Deren Namen setze sich zusammen aus „Windows 10“ plus einer zusätzlichen Nummer, die wiederum aus vier Ziffern bestand. Die ersten beiden nannten das Jahr und die zweiten beiden den Monat des Erscheinens. Die erste Windows-Version mit dem neuen Schema war die offiziell im November 2015 erschienene 1511. Die im Juli 2015 erschienene allererste Windows-10-Version bekam nachträglich die Nummer 1507. Es folgten diverse weitere Versionen mit dem Namensschema (1607, 1703, 1709, 1803, 1809, 1903, 1909, 2004), die auch jeweils so von Winver ausgegeben wurden.

Ende 2020 änderte Microsoft das Schema. Seitdem steht am Ende nicht mehr der Monat, sondern das Halbjahr des Erscheinens, also H1 oder H2. Auf diese Weise nummerierte Microsoft bislang vier Windows-Versionen: 20H2, 21H1 und 21H2. Bei der „vier“ im vorigen Satz haben wir uns nicht verzählt, denn Version 21H2 gibt es doppelt: einmal als Windows 10 und einmal als Windows 11. Mit anderen Worten: Die Information, welche Versionsnummer eine Windows-Installation trägt, hilft heute allein nicht mehr weiter, denn zum sicheren Einordnen ist nun auch die Kenntnis erforderlich, ob Windows 10 oder 11 läuft.

Microsoft hat übrigens für jede Windows-10-Version zusätzlich einen Marketing-Namen vergeben, der vor allem anfangs eher verwirrend als erhellend war. So folgten auf die RTM-Version 1507 (Release to Manufacturing) das „November Update“ (1511), das „Anniversary Update“ (1607), das „Creators-“ und das „Fall Creators-Update“ (1703 und 1709). Danach folgten dann nur noch Namen, die Jahr und Monat des Erscheinens enthielten („April 2018 Update“ …). Diese PR-Namen tauchen in Windows aber nicht auf, helfen also bei der Bestimmung der konkreten Version nicht weiter.

Build-Nummer

Das bordeigene Winver zeigt noch eine dritte Information: die Build-Nummer. Die besteht aus den Ziffern hinter „Build“, allerdings nur aus jenen vor dem Punkt (zu denen danach weiter unten mehr). Die Nummer kennzeichnet den Entwicklungsstand der Installation. Grob formuliert können Sie sich das so vorstellen: In regelmäßigen Abständen kippen alle Microsoft-Programmierer, die etwas zu Windows beitragen, zusammen, was bis dahin fertig geworden ist. Daraus entsteht eine neue Windows-Entwicklungs-Version, vor allem für Testzwecke. Jede bekommt eine hoch zählende Build-Nummer. Manche davon stellt Microsoft im Rahmen des „Insider“-Programms zum freien Download zur Verfügung, doch sollten Sie diese allein schon aus Datenschutzgründen keineswegs produktiv nutzen (mehr dazu in [2]).

Informationschaos à la Microsoft: In der Registry steht zwar im Prinzip detailliert, welche Windows-Version in welcher Edition und mit welcher Architektur läuft. Doch manches ist schwer zu interpretieren und der „ProductName“ führt in die Irre: Der Screenshot stammt von Windows 11.
Informationschaos à la Microsoft: In der Registry steht zwar im Prinzip detailliert, welche Windows-Version in welcher Edition und mit welcher Architektur läuft. Doch manches ist schwer zu interpretieren und der „ProductName“ führt in die Irre: Der Screenshot stammt von Windows 11.

Wenn Microsoft die aktuelle Entwicklung für abgeschlossen erklärt, erhalten die finalen Versionen mitunter aufgerundete oder sonstwie angepasste Build-Nummern. Bei Windows 8.0 war es die 9200, bei 8.1 wuchs sie auf 9600, für Windows 10 wurde es 10240. Bei Windows 11 stieg die Zahl dann auf 22000.

Die Build-Nummern sind letztlich die zuverlässigste Information, welche Windows-Version gerade läuft, denn sie unterscheidet sich sogar bei den beiden Windows-21H2-Versionen. In der Tabelle auf S. 108 können Sie ablesen, welche Build-Nummern welche Windows-Version kennzeichnet.

Patchlevel

Die letzte Information, die Winver ausgibt, ist der „Patchlevel“. Das ist jene Zahl, die in Winver hinter der Build-Nummer nach dem Punkt zu lesen ist.

Mithilfe des Patchlevels können Sie – wenn auch nur mühsam – nachvollziehen, welche Updates bereits installiert wurden. Microsoft dokumentiert für jede Windows-Version einzeln im „Updateverlauf“, welche Updates in welchem kumulativen Update-Paket stecken und welches Patchlevel mit dem Paket erreicht wird. Der Updateverlauf ist keine Windows-Funktion, sondern besteht aus Webseiten, die nach Betriebssystem unterteilt sind. Es gibt also welche für Windows 8.1, 10 und 11, allesamt zu finden via ct.de/yuvb. Tipps, Tricks und Problemlösungen rund um Windows-Updates haben wir übrigens gerade erst in [3] aufgeschrieben.

Edition

Etwas versteckt verrät Winver auch, welche Edition gerade läuft. An deren Namen (Home, Pro, Education …) lässt sich ablesen, welchen Funktionsumfang eine Windows-Installation hat. Der Name steckt im Satz „Das Betriebssystem Windows 11 Pro und die zugehörige Benutzeroberfläche …“ – hier ist es also eine Pro-Edition.

Einen Überblick über die verschiedenen Editionen mitsamt Funktionsvergleich haben wir in [4] veröffentlicht. Spoiler: Je nach Zählweise sind es Hunderte, und hier ist nur von den Client-Editionen von Windows 10 die Rede, also weder von 8.1 oder 11 noch von Server, IoT und so weiter. Wichtig dabei: Mitunter entscheiden einzelne Buchstaben im Namen. „Home“ und „Home N“ beispielsweise sind zwei unterschiedliche Editionen (was auch dazu führt, dass die Installationsschlüssel der einen nicht mit der anderen funktionieren).

Da Sie nun auch die Edition kennen, können Sie sicher feststellen, bis zu welchem Datum Microsoft Support für Ihre Installation gewährt. Das hängt von der jeweiligen Version sowie von der Edition ab. Enterprise beispielsweise erhält manchmal, aber nicht immer längeren Support als Home und Pro. Details dazu mitsamt der Daten haben wir in einer umfangreichen FAQ zusammengestellt [5]. Darin finden Sie auch Verweise auf diverse Listen bei Microsoft zu den jeweiligen Terminen.

Feature Packs

In der Systemsteuerung beziehungsweise bei neueren Versionen in den Einstellungen können Sie ebenfalls herausfinden, welches Windows gerade läuft. Der schnellste Weg dorthin ist bis Windows 8(.0) und ab Windows 10 20H2 die Tastenkombination Windows+Pause. Bei den zwischendurch erschienenen Versionen finden Sie die Daten in den Einstellungen unter „PC und Geräte/PC-Info“ (8.1) beziehungsweise „System/Info“ (10). Genannt werden dort die Windows-Version, die Edition sowie die Build-Nummer mitsamt Patchlevel.

Windows-Versionen im Überblick​​​​​​
Betriebssystem Version Release ID NT-Version Build-Nummer Basis-Build Codename (interne Abkürzung)
Windows 7 6.1 7601 Windows 7 (win7)
Windows 8(.0) 6.2 9200 Windows 8 (win8)
Windows 8.1 6.3 9600 Blue (winblue)
Windows 10 1507 6.3 (10.0) 10240 Threshold 1 (th1)
Windows 10 1511 1511 6.3 (10.0) 10586 Threshold 2 (th2)
Windows 10 1607 1607 6.3 (10.0) 14393 Redstone 1 (rs1)
Windows 10 1703 1703 6.3 (10.0) 15063 Redstone 2 (rs2)
Windows 10 1709 1709 6.3 (10.0) 16299 Redstone 3 (rs3)
Windows 10 1803 1803 6.3 (10.0) 17134 Redstone 4 (rs4)
Windows 10 1809 1809 6.3 (10.0) 17763 Redstone 5 (rs5)
Windows 10 1903 1903 6.3 (10.0) 18362 19H1 (19h1)
Windows 10 1909 1903 6.3 (10.0) 18363 18362 19H1 (19h1)
Windows 10 2004 2004 6.3 (10.0) 19041 Vibranium (vb)
Windows 10 20H2 2009 6.3 (10.0) 19042 19041 Vibranium (vb)
Windows 10 21H1 2009 6.3 (10.0) 19043 19041 Vibranium (vb)
Windows 10 21H2 2009 6.3 (10.0) 19044 19041 Vibranium (vb)
Windows 11 21H2 2009 6.3 (10.0) 22000 19041 Cobalt (co)

Seit Windows 10 2004 steht dort noch etwas: die Nummer des „Windows Feature Experience Pack“. Die Nummer ist an sich ohne Belang, der Begriff mag aber verwirren. Was dahintersteckt: Bei Windows 10 war jede neue Windows-Version wirklich eine neue Version, jedenfalls bis Version 1903. Zum Umstieg auf eine neue Version war ein Upgrade erforderlich. Der Unterschied zum Update: Bei einem Update tauscht das Setup-Programm lediglich die aktualisierten Dateien aus. Bei einem Upgrade hingegen schiebt das Setup-Programm die vorhandene Installation in einen neuen Ordner „Windows.Old“, installiert dann die neue Version sauber daneben und versucht zum Schluss, alle Daten, Einstellungen und Anwendungen aus der alten in die neue Installation zu übernehmen.

Das führte in der Vergangenheit immer mal wieder zu Problemen. Mit 1909 veröffentlichte Microsoft die neue Version nun erstmals anders: War bereits der direkte Vorgänger 1903 installiert, reichte das Einspielen eines Updates, genauer eben des „Windows Feature Experience Pack“. Download und Installation dieses Packs erledigt Windows quasi nebenbei, wenn Zeit ist. Für den Umstieg von 1903 auf 1909 reicht dann der Download und das Installieren eines „Enablement Packages“, welches das Feature Pack bloß noch freischaltet. Details zu den Feature Packs hat Microsoft in einem Blog-Eintrag veröffentlicht (siehe ct.de/yuvb).

Systeminfo(rmation)

Das Programm „Systeminformation“ ist eine weitere Anlaufstelle. Zum Starten des Programms drücken Sie die Windows-Taste und tippen dann msinfo32 so lange zeichenweise ein, bis der passende Suchtreffer erscheint. Ganz oben gibt die Systeminformation das Betriebssystem mitsamt Edition und darunter die NT-Version und Build-Nummer aus.

Das Kommandozeilenpendant trägt den Namen systeminfo, die Infos stehen in den Zeilen „Betriebssystemname:“ und „Betriebssystemversion:“. Irritieren mag, das zwischen NT-Version und Build-Nummer der Hinweis „Nicht zutreffend“ steht, und zwar bei allen aktuellen Windows-Versionen. Früher war das anders. Bis Windows 7 veröffentlichte Microsoft für die Windows-NT-Betriebssysteme gelegentlich „Service Packs“. Das waren Pakete, mit denen sich alle bis dahin erschienenen Updates auf einen Schlag installieren ließen. Falls so eines installiert war, spuckte Systeminfo statt „Nicht zutreffend“ eben den Namen des Service Packs aus. Die oben erwähnten kumulativen Updates sind übrigens im Grunde auch nichts anderes. Sie erscheinen bloß viel häufiger, nämlich monatlich.

PaintDesktopVersion

Windows kann die aktuelle Version dauerhaft unten rechts auf dem Desktop anzeigen. Erforderlich ist dafür das Ändern eines Registry-Eintrags. Starten Sie den Registry-Editor (regedit.exe) und hangeln Sie sich darin zum Schlüssel „HKEY_CURRENT_USER\Control Panel\Desktop“ durch. Dort ändern Sie den Wert von PaintDesktopVersion von 0 auf 1. Damit die Versionsinformationen im laufenden Betrieb angezeigt werden, reicht es, wenn Windows die Anzeige des Desktops aktualisiert. Dazu lassen Sie den Desktop anzeigen (Windows+D) und drücken dann die Taste F5. Klappt das nicht, probieren Sie es mit vorübergehendem Sperren des Desktops (Windows+L). Zum Entsperren geben Sie Ihr Windows-Kennwort ein, haben Sie keines, reicht im Anmeldedialog ein Druck auf die Enter-Taste.

Auf dem Desktop erscheint erstens die Version und Edition und darunter die Build-Nummer, allerdings in ausführlicherer Form als bei den anderen bislang genannten Fundstellen. Denn hinter der Build-Nummer folgen zwei jeweils durch Punkte getrennte und im ersten Moment kryptisch wirkende Zeichenfolgen. Die erste besteht bei finalen Versionen aus der Abkürzung des Codenamens, den die Windows-Version während der Entwicklung hatte, sowie dem Status der Entwicklung. Bei Windows 11 steht da beispielsweise „co_release“. „co“ ist die Abkürzung für Cobalt, „release“ steht dafür, dass das die als final veröffentlichte Version ist. Weitere Abkürzungen für die Codenamen sind „vb“ für Vibranium, „rs“ für Redstone und „th“ für Threshold, mehr dazu siehe Tabelle.

Auch auf der Kommandozeile lassen sich Details zum laufenden Windows abfragen. „Nicht zutreffend“ bedeutet übrigens, dass kein Service Pack installiert ist.
Auch auf der Kommandozeile lassen sich Details zum laufenden Windows abfragen. „Nicht zutreffend“ bedeutet übrigens, dass kein Service Pack installiert ist.

Den Abschluss der Zeile bilden Datum und Uhrzeit des Kompilierens des Builds. „210604-1628“ steht dabei für 4. Juni 2021, 16:28 Uhr.

Sonstiges

In der Registry gibt es eine Anlaufstelle mit vielen Einträgen, die Sie beispielsweise per Skript auswerten können, und zwar unter „HKLM\SOFTWARE\Microsoft\Windows NT\CurrentVersion“. Verwechseln Sie den Schlüssel „Windows NT“ nicht mit dem an gleicher Stelle ebenfalls vorhandenen „Windows“. Viele der Einträge in dem Schlüssel können Sie mit den obigen Ausführungen bereits einordnen.

Einen Blick wert ist der Eintrag BuildLabEx, denn er enthält nicht nur Build-Nummer, Code-Name und so weiter (wie PaintDesktopVersion, siehe oben), sondern auch die Architektur: „amd64fre“ (64-Bit-x86), „x86fre“ (32-Bit-x86) oder „arm64fre“ (64-Bit-ARM). Die Abkürzung „fre“ jeweils am Ende steht übrigens für „free“. Die Alternative ist „chk“. Dahinter steckt die Information, ob es sich um einen Build für die Allgemeinheit (fre) oder um einen mit zusätzlichen Debug-Informationen vor allem für Entwickler handelt (chk). Microsoft hat das in einem Blog-Eintrag näher erklärt, siehe ct.de/yuvb.

Irritierend mag der Eintrag CompositionEditionID wirken, denn darin steht in vielen Fällen „Enterprise“, obwohl gerade eine ganz andere Edition läuft. Welche, steht im Eintrag EditionID. Hintergrund: Microsoft veröffentlicht Windows zwar in unfassbar vielen Editionen, pflegt selbst im Wesentlichen aber nur eine Basis-Edition. Die können Sie sich wie einen Bausatz vorstellen, nur wird für weitere Editionen nichts hinzugefügt, sondern etwas weggelassen. Die Basis bildet bei den Client-Editionen Enterprise, aus allen anderen Editionen wurden halt mehr oder weniger viele Funktionen entfernt.

Ein weiterer Registry-Eintrag ist zumindest unter Windows 11 übrigens schlicht falsch: Hier steht als „ProductName“ allen Ernstes „Windows 10 Pro“ statt des zutreffenden „Windows 11 Pro“ (ist bei anderen Editionen genauso). Möglicherweise haben die Entwickler hier das Anpassen an das „neue“ Betriebssystem einfach vergessen.

Noch eine Seltsamkeit: Der Eintrag „ReleaseID“ nannte zwischen Windows 10 Version 1511 und Windows 10 Version 2004 stets die jeweilige Versionsnummer. Von der anschließenden Änderung des Namensschemas hat der Eintrag aber nichts mitbekommen: Der Nachfolger von 2004, der als Version 20H2 erschien, heißt hier 2009, und diese ReleaseID tragen seitdem auch alle Nachfolger inklusive Windows 11.

Befehle

Sie können Informationen auch per PowerShell auslesen:

Get-ComputerInfo | select windows*

Die Ausgabe enthält aber letztlich bloß das, was in der Registry in einem Teil der Einträge unter „HKLM\SOFTWARE\Microsoft\Windows NT\CurrentVersion“ steht.

Mächtiger ist das Windows-eigene Programm DISM.exe, denn es kann Windows-Installationen um Funktionen, Treiber, Updates und Sprachpakete ergänzen oder sie entfernen, Windows-Images auf einen Datenträger schreiben, bearbeiten, wieder verpacken und vieles mehr. Eine ausführliche Einführung sowie Tipps und Tricks zu DISM finden Sie in [6, 7]. Zu den Fähigkeiten von DISM gehört auch das Auslesen einiger Informationen über die aktuell laufende Edition:

dism /online /get-currentedition

Die Ausgabe des Befehls nennt die NT-Versionsnummer mitsamt Build-Nummer, Patchlevel sowie Edition. DISM kann auch Infos über Versionen und Editionen von Windows-Installationsmedien auslesen (ISOs, Sticks …), doch das jeweils als Befehl einzutippen wird auf Dauer mühsam. Schneller geht es mit unserem Skript c’t-WIMinfo, mit dem Sie die Infos per Mausklick erhalten [8].

DISM kann nicht nur Version, Edition und so weiter auslesen, sondern Ihnen auch verraten, welche Features in einer Windows-Installation installiert sind. Das ist praktisch für Ihre selbst geschriebenen Skripte und Programme. Als Beispiel diene hier die Desktop-Virtualisierung Hyper-V: Die gibt es nur unter Pro, aber nicht unter Home, doch das Abfragen der Edition hilft nicht, denn Hyper-V kann unter Pro aktiviert sein, muss aber nicht (letzteres ist Standard). Welche Funktionen aktiviert sind, können Sie mit folgendem Batch-Befehl abfragen:

Dism /Online /Get-Features /Format:Table

Für die PowerShell gibt es passende Cmdlets (Übersicht siehe ct.de/yuvb):

Get-WindowsOptionalFeature -Online

Solche Befehle und Cmdlets gibt es auch für Sprachpakete, Updates, Treiber und mehr. Details dazu lesen Sie in [9].

Blick zurück

Zum Schluss noch ein Tipp für Installationen, die nicht vor Kurzem erst frisch auf die Platte gekommen sind, sondern schon einige Upgrades hinter sich haben. Zumindest in der c’t-Redaktion laufen noch einige Rechner, auf denen ursprünglich beispielsweise Windows 7 installiert war und die dann im Laufe der Jahre erst auf Windows 8, dann auf Windows 10 (und das in diversen Versionen) und schließlich auf Windows 11 aktualisiert wurden. Diese Installationshistorie können Sie in der Registry einsehen, genauer unter HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\Setup. Dort finden Sie unter anderem Unterschlüssel, deren Namen mit „Source OS (Update on …)“ beginnen. Im Namen steht Datum und Uhrzeit des jeweiligen Upgrades, in den Einträgen unterhalb des Schlüssels die Details, und zwar so, wie Sie es vom oben erwähnten Schlüssel „HKLM\SOFTWARE\Microsoft\Windows NT\CurrentVersion“ bereits kennengelernt haben. Wie Sie die teils verwirrenden Details interpretieren können, wissen Sie ja nun. (axv@ct.de)

Microsoft-Dokus: ct.de/yuvb

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