c't 11/2022
S. 112
Test & Beratung
Linux-Distribution

Stabil in Bewegung

Fedora 36 im Test: Wayland jetzt auch mit Nvidia-Treibern

Das neue Fedora-Release besticht mit einem frischeren Look und globalem Dark Mode. Die Linux-Distribution wird ihrem Ruf als Vorreiter bei Innovationen gerecht und verlangt Nutzern dabei weniger Sattelfestigkeit ab als früher.

Von Thorsten Leemhuis

Zu den Highlights von Fedora Linux 36 zählt die jüngst freigegebene Desktop-Umgebung Gnome 42, die ein komfortableres Screenshot- und Screencast-Werkzeug mitbringt. Das für Anfang Mai erwartete Fedora nutzt standardmäßig den einfachen Editor, der bei dieser Gnome-Version hinzustieß, und löst damit Gedit ab. Als Standard-Terminal dient indes weiter Gnome-Terminal und nicht das ebenfalls neue, ziemlich simple „Console“. Fedora 36 eignet sich für Nutzer, die Wert auf ein zuverlässiges System legen und häufige Updates nicht scheuen.

Fedora setzt durch und durch auf Gnome 42 mitsamt dessen neuen Screenshot-Tool.
Fedora setzt durch und durch auf Gnome 42 mitsamt dessen neuen Screenshot-Tool.

Der Desktop und seine Anwendungen wirken aufpoliert und frischer. Das liegt vor allem an Stilanpassungen, die mit dem Umstieg auf die von vielen Gnome-Anwendungen verwendete Bibliothek libadwaita einhergehen. Dieser Gnome-spezifische Überbau für GTK4 verhilft zu einem konsistenteren Look, schneidet zugleich aber alte Zöpfe ab, weil libadwaita das Adwaita-Design fest vorschreibt; dadurch entfällt die Möglichkeit, das Aussehen jenseits von Farben und Schriftarten über Themes anzupassen. Angedacht ist, das wieder zu ermöglichen, dennoch hat die Entscheidung zu allerlei Kritik geführt – vor allem von Machern einiger auf Gnome aufbauenden Desktop-Umgebungen. Der Umbau gestattet den Gnome-Entwicklern aber zugleich, ein lange gewünschtes Feature endlich sauber zu implementieren: einen globalen Dark Mode, der viele Gnome-Apps und selbst Firefox in einen dunkleren Oberflächenstil schaltet.

Kommentieren