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„RISC-V-Raspi“ VisionFive V1

Die chinesische Firma StarFive kündigt einen RISC-V-Einplatinencomputer im Raspi-Format an. Linux-Entwickler kämpfen noch mit Einschränkungen des Prozessors.

Der Einplatinencomputer StarFive VisionFive V1 im Raspberry-Pi-Format ist mit dem RISC-V-Prozessor StarFive JH7100 bestückt.

Bild: StarFive

Anlässlich des „RISC-V Summit“ Anfang Dezember gab es viele Neuheiten zur offengelegten CPU-Befehlssatzarchitektur (ISA) RISC-V. Die chinesische Firma StarFive, die mit dem US-amerikanischen RISC-V-Pionier SiFive verbandelt ist, zeigte etwa den Einplatinencomputer VisionFive V1. Er ähnelt einem Raspberry Pi und ist mit dem StarFive-Chip JH7100 bestückt. Darin wiederum rechnen zwei Linux-taugliche RISC-V-Kerne (Spezifikation RV64GC) vom Typ SiFive Freedom U74. Die Kerne takten mit bis zu 1,5 GHz. Der JH7100 bindet 4 oder 8 GByte LPDDR4-Speicher an und enthält unter anderem Controller für Ethernet und USB 3.0 sowie Video-Decoder, aber keine 3D-GPU. Das Datenblatt des JH7100 veröffentlicht StarFive bei GitHub (github.com/starfive-tech).

Der VisionFive V1 ist aber nur für RISC-V-Entwickler gedacht und hat noch einige Einschränkungen. So benötigt der JH7100-Chip spezielle Linux-Patches für I/O-Komponenten, die per Direct Memory Access (DMA) aufs RAM zugreifen. Denn dem JH7100 fehlen Funktionen, um bei solchen DMA-Zugriffe die Kohärenz mit den CPU-Caches sicherzustellen. Unklar ist bisher, ob der Nachfolger JH7110 dieses Problem löst. Der JH7110 soll jedenfalls 2022 auf mehreren RISC-V-Boards eingebaut werden. Er hat auch PCI Express und einen Grafikkern (GPU). (ciw@ct.de)