c't 16/2021
S. 56
Aktuell
Web-Tipps

Prima Klima

www.klimasimulationen.de

Wie funktionieren eigentlich Klimaberechnungen? Welche Modelle gibt es und wie unterscheiden sie sich? Einblicke in den Stand der Forschung geben das Deutsche Klima Konsortium (DKK) und das Konsortium Deutsche Meeresforschung (KDM) auf klimasimulationen.de.

Neueste Klimamodelle berücksichtigen nicht nur die Atmosphäre, sondern auch Einflüsse der Land- und Wasseroberfläche und des Eises. Je nachdem, wie fein die Netze mit Datenpunkten um den Globus gesponnen werden, rechnen selbst Supercomputer Monate an einer Simulation. Bis die Forscher alle Parameter optimiert und Modelle für aussagekräftige Ergebnisse verfeinert haben, können Jahre vergehen.

Die wissenschaftlichen Erklärungen sollen künftig auch in einem kostenlosen Printmagazin erhältlich sein, das man über die Webseite bestellen kann. Für August dieses Jahres haben DKK und KDM beispielsweise einen Artikel zu den Ergebnissen des Weltklimarats angekündigt, der die Erkenntnisse aus den neuesten Modellrechnungen erläutert. (hag@ct.de)

Jenseits der Sternchen

www.genderleicht.de

Um das Gendern der Sprache ist ein Kulturkampf entbrannt. Doch egal, wie Sie dazu stehen, können Sie von den Tipps auf www.genderleicht.de profitieren. Der Journalistinnenbund gibt auf der Webseite konkrete Hilfestellungen, wie Sie Texte allgemeinverständlich und unkompliziert formulieren. Abseits unaussprechlicher Sonderzeichen sind es etwa oft typische Rollenklischees, die einem Text sein Potenzial rauben. Wer diese vermeidet, kann ein Publikum erreichen, das sich sonst kaum angesprochen oder gar herabgesetzt fühlt.

Dadurch gelingt Genderleicht ein kunstvoller Spagat. Kurze Wissensartikel erklären, warum „Gästin“ sinnvoll sein kann, eine „Mitgliederin“ aber Quatsch ist. Davon profitieren etwa Journalisten oder Beamte, die ihre Sprachgewandheit verbessern und nicht Gefahr laufen wollen, Texte aufzublähen oder zu verkünsteln. Dabei ist es egal, ob sie von Vorgesetzten zum Gendern angehalten wurden oder aber für sie selbst das generische Maskulinum keine Universalkraft besitzt. (hag@ct.de)

Phrasendrescher

uberduck.ai

Wollen Sie mal hören, wie Eminem „Fly me to the Moon“ singt, oder SpongeBob eine Laudatio auf Sie hält? Auf der Webseite uberduck.ai finden Sie eine spaßige Text-to-Speech-Engine, die Stimmen von Prominenten, Sängern, Cartoon- und Videospielfiguren nachahmt. Dazu wählen Sie eine Stimme aus dem ständig wachsenden Menüangebot aus und geben einen englischen Text ein. Ein paar Sekunden später spielt die Seite eine passende Audiodatei ab, die Sie kostenlos herunterladen können.

Zur Anmeldung fragt Uberduck nach einem Konto bei Google oder Discord. Über letztere Plattform kann man auch mit den Entwicklern chatten und das zugrunde liegende Neuronale Netz mit neuem Lernmaterial füttern. Jüngst erst hat Uberduck einen Liedermodus eingeführt, bei dem die Charaktere den Text vorsingen.

Die Qualität der Ergebnisse schwankt. Die Audiodateien werden mit 22 kHz und 16 Bit gerendert und sind oft mit Artefakten und Störgeräuschen durchzogen. Manche Stimmen imitiert die Software durchaus gut, andere lassen sich nur mit viel gutem Willen erkennen. Eine Verwechslungsgefahr mit den Originalen besteht nicht. Wer jedoch eine passende Zeile für ein Meme sucht, findet hier einen spaßigen Stimmengenerator, dessen Repertoire fortwährend wächst. (hag@ct.de)

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