Historische Kryptografie: Vigenère-Chiffre in Python programmiert

Um Geheimnisse vor Dritten zu schützen, verwendete man vor gut 400 Jahren oft die Vigenère-Chiffre. Wir haben sie uns angeschaut und in Python nachprogrammiert.

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KI Midjourney  Bearbeitung c't

(Bild: KI Midjourney | Bearbeitung c't)

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Der Kurier hetzt das Pferd vom Schlachtfeld weg, aus der Ferne hallt das Grollen von Kanonen. Der oberste General muss diese Nachricht sofort erhalten. Damit Fremde die Botschaft nicht verstehen, wurde sie kodiert. Wohlbehütet steckt die wertvolle Fracht zusammengefaltet in der Brusttasche. Die Tür fliegt auf, an der Schwelle steht der Kurier mit der Botschaft in der Hand, am Tisch blicken die Generäle auf, in der Mitte – Napoleon.

Dieses von uns erfundene Szenario mag so passiert sein oder auch nicht. Für fast 300 Jahre war die Vigenère-Chiffre ein beliebter Kandidat bei der sicheren Übermittlung von Botschaften. Sie kam bei Kriegen zum Einsatz, bei Mordkomplotts oder auch unter heimlichen Liebespaaren. Da die Chiffre komplett ohne Mathematik auskommt und kein spezielles Vorwissen benötigt, war sie besonders einfach durchzuführen.

Im Zeitalter der Computer spielt die Chiffre keine Rolle mehr, aber sie hat im Laufe der Jahrhunderte ihre Spuren hinterlassen und wichtige Entwicklungen in der Kryptografie angestoßen. Grund genug, sie sich genauer anzuschauen und sie in Python nachzuprogrammieren.