Fahrbericht Ford Focus 1.0 Ecoboost

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Fahrdynamisch geht das Konzept des Focus voll auf. Auf Landstraßen fühlt sich das Fahrwerk sehr agil und präzise an und lässt sich auch bei flotterer Gangart sehr angenehm bewegen. Für Menschen wie mich, die eigens in die Eifel ziehen, um einem speziellen Waldweg näher zu sein, mögen das gute Nachrichten sein. Doch komfortorienterte Menschen müssen keine Sorge haben. Denn trotz aller potenziellen Sportlichkeit ist der Focus sogar auch mit dem 15 Millimeter tieferen Sportfahrwerk der ST Line ein überaus angenehmes Fahrzeug. Selbst auf schlechten Landstraßen fühlt er sich sehr souverän an, poltert nicht, federt angenehm ab und dämpft selbst grobe Fahrbahnunebenheiten weg, ohne den Insassen unangenehme Stöße zuzumuten. Noch besser dürfte das sicherlich mit den optionalen, adaptiven Dämpfern werden, welche in den verfügbaren Testfahrzeugen vor Ort allerdings nicht zur Auswahl standen.

Großer Komfort- und Dynamikspagat

Die Lenkung hat Ford – allen fahrdynamischen Fahrwerksqualitäten zum Trotz – nicht der Sportlichkeit untergeordnet. Sie ist direkt übersetzt und die Vorderachse setzt die Lenkbefehle zackig um, fühlt sich – ganz komfortbetont – allerdings recht leicht an. Selbst im Sportmodus (drei Einstellmöglichkeiten, Normal, Eco, Sport, stehen jedem Focus zur Auswahl, mit adaptiven Dämpfern noch zwei weitere) verringert sich die Lenkunterstützung nur unwesentlich und die Lenkung bleibt sehr leichtgängig. So wirkt die präzise arbeitende Lenkung immer etwas synthetisch.

Für den Erstkontakt mit dem neuen Focus stand mir der 125 PS leistende Benziner zur Verfügung. Sobald der Drehzahlkeller von etwa 1000 bis 1500 Umdrehungen – und damit das Turboloch – erstmal überwunden ist, fühlt sich der Motor im Alltag angenehm elastisch an. Schaltfaul lässt er sich allerdings nicht unbedingt fahren, dafür ist mir der Motor ein kleines bisschen zu schwach. Dank der neu entwickelten manuellen Sechsgangschaltung ist das Durcharbeiten der Gänge allerdings durchaus eine angenehme Angelegenheit. Das Getriebe arbeitet sehr präzise, ohne mit zu großen Widerständen einen auf Sport zu machen. Die Gänge rasten knackig und genau ein, der Ganghebel lässt sich aber trotzdem angenehm leicht durch die Gassen führen.

Neue Getriebe im Programm

Für die Benziner mit 125 und 150 PS (wir vermuten: auch für die 182-PS-Variante), sowie die Diesel mit 120 und 150 PS bietet Ford zudem eine neu entwickelte Achtgang-Wandlerautomatik an, welche das träge Automatikgetriebe des Vorgängers ersetzt und einen so genannten „Electronic Shifter“ einführt. Statt eines Wahlhebels gibt es dann nur noch ein kleines Wählrädchen in der Mittelkonsole zur Auswahl der Fahrstufe. Vorteil: die Fahrstufen können von der Elektronik selbstständig ausgewählt werden, was beim neuen Einparkassistenten zum Tragen kommt. Im Gegensatz zu gängigen Systemen muss der Fahrer hier nicht mehr selbst Gasgeben, Bremsen und zwischen Vorder- und Rückwärtsgang wechseln, sondern überlässt der Elektronik den gesamten Parkvorgang, solange der Fahrer einen Knopf gedrückt hält.