Wechselkompakte: Samsung NX10 im Test

Die Samsung NX10 ist die erste spiegellose Systemkamera mit Wechselobjektiven und Sensor im APS-C-Format – der durch mehr Sensorfläche prinzipiell im Vorteil gegenüber den Micro-FourThirds-Sensoren ist. Unser Test zeigt, ob die Samsung dies auch zu nutzen weiß.

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Lesezeit: 13 Min.
Von
  • Dr. Klaus Peeck
Inhaltsverzeichnis

Die Samsung NX10 ist die erste spiegellose Systemkamera mit Wechselobjektiven und Sensor im APS-C-Format. Sie wirkt nur wenig kleiner als die derzeitigen kompaktesten SLRs, ist aber deutlich flacher. Der 14-MP-CMOS-Sensor besitzt HD-Video-Fähigkeiten (720p) und eine Ultraschall-Entstaubung. Zur Bildanzeige kommen ein OLED-Display und ein elektronischer Sucher zum Einsatz. Der NX10-Body steht im Kit mit dem stabilisierten Standard-Weitwinkelzoom 18-55 mm mit 799 € in der Liste, das zusätzliche Telezoom 50-200 mm soll 299 € und die 30-mm-Festbrennweite mit f/2.0 in der flachen "Pancake"-Ausführung (siehe Bild) 349 € kosten. Samsung kündigt zudem einen Adapter für den Einsatz von Pentax-K-Objektiven am neuen NX-Bajonett an, und Novoflex will dasselbe für diverse Fremdobjektive auf den Markt bringen. In beiden Fällen stehen dann weder der Autofokus noch eine automatische Blendensteuerung zur Verfügung. Die Brennweitenverlängerung von 1,5-fach ändert sich dabei nicht.

Der Verzicht auf das Spiegelsystem erlaubt eine flachere Bauweise des Kamerabodys, der dadurch – und mit den im Akkuwulst- und im Daumenbereich angebrachten Gummierungen – sehr griffgünstig ausfällt, aber in der gesamten Erscheinung einschließlich Kit-Objektiv nicht wesentlich kleiner ist als etwa die kompakte Pentax K-x. Die NX10 hat ein robustes Kunststoffgehäuse mit guter Qualitätsanmutung. Die Bedienelemente sind gut erreichbar, mit dem prominenten zentralen Funktionswahlrad auf der Oberseite, einem Einstellrad hinter dem Auslöser, einer kleinen 4-Wege-Wippe mit sinnvollen Shortcuts auf der Rückseite sowie dedizierten Funktionstasten, von denen die Tasten für Belichtungskorrektur und Messwertspeicherung ungünstig rechts neben dem Daumen-Pad angebracht und beim Greifen und Halten der Kamera leicht ungewollt zu betätigen sind. Das galt im Test gelegentlich auch für den Weißabgleichs-Shortcut auf der rechten Seite der 4-Wege-Wippe.

Das Hauptmenü ist als übersichtliches Reiter-System mit sieben Positionen mitjeweils nur einer Funktionslisten-Seite gestaltet, und damit angenehm scrollfrei. Über die „Fn“-Taste erreicht man ein extra Funktionsmenü für Schnelleinstellungen solcher häufig benötigter Parameter, auf die nicht über die Short-cuts zugegriffen werden kann. Insgesamt ergibt dies eine zügige, angenehme Bedienbarkeit.

Dazu trägt auch das helle und mit 614.000 Bildpunkten recht hoch auflösende 3-Zoll-Display in selbstleuchtender AMOLED-Technik bei, das eine scharfe und brillante Livebilddarstellung bietet, mit sehr großem Einblickwinkel und noch leidlicher Erkennbarkeit bei sehr hellem Umgebungslist. Bei Annäherung an den integrierten elektronischen Sucher wird dieser ein- und das Kameradisplay via IR-Sensor abgeschaltet, ohne dass dieses Verhalten abschaltbar wäre. Der Sucher hat eine noch höhere nominelle Auflösung, liefert aber ein subjektiv gröberes und unschärferes Bild, das weder mit dem der Panasonic-Modelle aus dem Micro-FourThirds-Lager mithalten kann, noch mit optischen Spiegelreflex-Suchern. Die NX10 besitzt eine Abblend-Taste zur Kontrolle der Schärfentiefe auf dem Display.

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