Sensor 2.0: Fuji F200EXR im Test

Die F200EXR ist Fujis erste Kamera mit der neuartigen EXR-Sensortechnik: Die verspricht durch umsortierte Pixel ein vereinfachtes Zusammenrechnen ebendieser und somit eine höhere Empfindlichkeit und einen größeren Dynamikumfang.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Rebecca Stolze
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(Bild: Fuji)

Die FinePix F200EXR ist die erste Kompaktkamera von Fuji, die mit der neuen EXR-Sensortechnik auf einem 1/1,6-Zoll großen, mit 12 Megapixeln bestückten CCD-Chip daher kommt. Der verspricht durch eine neuartig ausgelegte Farbfilter-Matrix der Pixel eine höhere Lichtempfindlichkeit und einen größeren Dynamikumfang bei weniger Rauschen – was sich vor allem bei reduzierter Auflösung bemerkbar machen soll, so der Hersteller.

Das gelingt der Kamera dank ihres vergleichsweise großen Sensors schon in der "normalen" Programmautomatik, bei der sie ein Signal/Rauschverhältnis von 42 erreicht und bei ISO 400 auf immer noch gute 27,6 SN/X abfällt – ein Wert, den viele Kameras nur mit ISO 100 erreichen. Aufnahmen bei ISO 3200 möchte man aber auch mit der Fuji nur machen, um sich den zusätzlichen Arbeitsschritt „Expressionistisches Gemälde“ in einem Bildbearbeiter zu sparen. Trotzdem bietet der Sensor gegenüber den heute üblichen 1/2,5-Zoll-Schnipseln deutliche Vorteile.

Erst durch Wahl des EXR-Modus über das kleine Einstellrad auf der Rückseite kommt die Besonderheit der F200EXR zum Tragen. Allerdings wird es jetzt leicht umständlich, da es insgesamt vier Varianten des EXR-Modus gibt: Eine Vollautomatik, ein Modus, der verbesserte Tonwerte verspricht, einem Modus für mehr Detailtreue und schließlich der „Rauscharm“-Modus mit reduzierter Auflösung. Je nach Wahl kann der Fotograf mehr oder minder in die Einstellungen eingreifen – einen komplett manuellen Modus gibt es hier nicht. Insgesamt ist die Sache vom Menü her etwas umständlich gelöst, da man verschiedene Einstellungen entweder über die kleine Menütaste innerhalb der Vierwegewippe oder über die F-Taste variieren kann.

Das firmwarebasierte Zusammenrechnen der Pixel bei verringerter Auflösung ist allerdings nicht so effektiv wie erwartet. Das Signal/Rauschverhältnis verbessert sich zwar auf etwas über 48 SN/X, aber der Dynamikumfang erhöht sich nur um maximal eine halbe Blende. Bei so wenig Ausbeute wird man auf die Spezial-Programme in der Regel verzichten und mit den guten Ergebnissen der Programmautomatik und der manuellen Belichtungsmodi bestens klarkommen. Lediglich bei ganz miserablen Lichtverhältnissen lohnt sich das eine oder andere EXR-Experiment.

Das kleine Gerät liegt gut in die Hand, und der Daumen findet auf der Rückseite ausreichend Ablageplatz, neben dem 3-Zoll-Display (7,6 cm, QVGA-Auflösung von 320 × 240 Pixel). Das Stativgewinde lässt einen Wechsel der Karte oder des Akkus nur nach Demontage der Stativplatte zu. Wie seit einiger Zeit üblich, schluckt die FinePix nicht nur das weniger beliebte xD-Kartenformat, sondern auch SD- und SDHC-Karten.

Die stabilisierte, leicht lichtschwächelnde Optik (f/3,3-5,1) deckt einen Brennweitenbereich von 28-140 Millimeter ab. Im Weitwinkel zeigt das Objektiv dann auch typische Linsenfehler – die Verzeichnung ist erheblich, und bedingt durch den Randabfall verliert die Auflösung zu den Ecken hin rund 300 Linienpaare/Bildhöhe. In der Mitte erreicht die F200EXR dagegen knackige 1357 Linienpaare. Ab der mittleren Brennweite bleibt der Auflösungsverlust zu den Ecken mit 100 Lp/Bh moderat. (rst)