c't 22/2021
S. 62
Aktuell
Web-Tipps

Mondlandung erleben

apolloinrealtime.org

Unfassbar lakonisch heruntergezählte Countdowns, jede Menge „Roger“ und auch der legendäre Satz „Houston, we have a problem.“ – Apollo in real time kombiniert Mitschnitte des Funkverkehrs zwischen Astronauten und Kontrollzentrum mit tollen Aufnahmen aus der Bodenstation und von Bord der Raumschiffe. So kann der Besucher die frühen Weltraummissionen der US-Amerikaner authentisch nacherleben. Die Site ging zum 50-jährigen Jubiläum der ersten Mondlandung mit Material der Apollo-11-Mission live. Inzwischen gibt es viele weitere, ebenso faszinierende Bilder, Videos und Audiodateien zu Apollo 13 und Apollo 17. (dwi@ct.de)

KI austricksen

areyouyou.eu

hownormalami.eu

Der Niederländer Tijmen Schep bezeichnet sich selbst als Künstler, Technikkritiker und „Privacy Designer“. Seine beiden interaktiven Dokumentationen zur Gesichtserkennung laden dazu ein, am eigenen Leib aktuelle KI-Methoden zur Analyse menschlicher Gesichter auszuprobieren. Die Site Are you you? geht der Frage nach, wie exakt maschinelle Gesichtserkennung arbeitet. Während man versucht, mit Grimassen und Faxen die KI auszutricksen, doziert Schep in einem kleinen Video über Sinn und Unsinn der Gesichtserkennung in Überwachungsvideos; für ihn überwiegen klar die Nachteile der Technik.

Die Website How normal am I? geht weniger spielerisch an das Thema heran. Diese Site demonstriert, wie Algorithmen nach Analyse eines menschlichen Gesichts Attraktivität, Alter, Geschlecht, BMI, Lebenserwartung, Stimmung und Konzentrationsfähigkeit ermitteln wollen. Wer mitmacht, sollte auch auf irritierende Momente gefasst sein. Oben rechts in der Ecke läuft ein Video mit Erläuterungen dazu, wie solche Algorithmen entwickelt und trainiert werden und warum sie häufig nicht wie gewünscht funktionieren.

Die beiden von der EU geförderten Sites wollen vor allem aufklären und ein Bewusstsein für die Gefahren der Videoüberwachung schaffen. Sämtliche Analysen liefen lokal im Browser, es würden keine persönlichen Daten erhoben oder gar gespeichert, versichert Schep in seinem Vortrag. (dwi@ct.de)

Eisberge versenken

joshdata.me/iceberger.html

Bekanntlich sieht man nur die Spitze eines Eisbergs aus dem Wasser ragen, während etwa 90 Prozent der großen Eisbrocken unter der Wasserlinie verborgen bleiben. Wie ein beliebig geformter Eisberg seine stabile Lage im Wasser findet, demonstriert Iceberger ebenso simpel wie charmant: Sobald der Besucher eine geschlossenene Form auf den Bildschirm gekritzelt hat, füllt sich diese mit weißer Farbe, kippt, schwankt und dümpelt schließlich ruhig durchs Wasser. Die 2D-Darstellung ist dabei sicherlich nicht physikalisch exakt, dennoch hat das Ganze einen fast meditativen Reiz. (dwi@ct.de)

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