c't 22/2021
S. 144
Wissen
Überwachung am Arbeitsplatz

„Nur für die Sicherheit“

Arbeitszeitkontrolle in Homeoffice, Außendienst und Firmensitz

Für die Überwachung von Mitarbeitern am Arbeitsplatz lassen sich vielerlei Argumente vorschieben. Besonders bei Heimarbeitern grassieren aber Ängste vor Spitzeleien per IT.

Von Dr. Hans-Peter Schüler

Mal eben im Homeoffice die Handwerker überwachen und sich dafür nicht aus der Arbeitszeiterfassung ausloggen? Mal eben als Arbeitgeber Aktivitätslogs aus dem Firmen-VPN auslesen, um zu kontrollieren, dass Heimarbeiter auch wirklich arbeiten? Arbeitnehmer und Arbeitgeber legen die Pflicht zur Erfassung der Arbeitszeiten teils weiter aus als erlaubt. Einige Arbeitgeber nutzen sie auch, um unrechtmäßige Leistungs- und Verhaltenskontrollen durch die Hintertür einzuführen

Eine aktuelle Studie des Wiener Instituts Cracked Labs dokumentiert rund ein Dutzend deutsche und internationale Beispiele für die illegitime und vielfach illegale Überwachung von Arbeitnehmern am regulären Arbeitsplatz, im Außendienst und im Homeoffice [1]. Die vom Studienautor Wolfie Christl umrissenen Szenarien reichen von Callcentern über Supermärkte und Gastronomiebetriebe bis zum Flottenmanagement für Außendienst-Fahrzeuge. Außer branchenspezifischen Praktiken beschreibt Christl anhand konkreter Beispiele auch Verfahren, die in jedem Unternehmen ab einer gewissen Größe machbar sind.

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