c't 22/2021
S. 148
Wissen
Autonome Waffensysteme
Bild: Niederländisches Verteidigungsministerium, CC0

Autonome KI-ller

Wie künstliche Intelligenz die Kriegsführung verändert

Wer bei autonomen Waffensystemen an futuristische Kampfroboter aus Filmen wie Robocop und Terminator denkt, ist auf dem Holzweg. In der Realität sind viele Systeme kaum schlauer als eine Waschmaschine. Trotzdem stellen sie Soldaten wie auch Völkerrechtler vor neue Probleme.

Von Dr. Ingvild Bode

Bei der Eröffnung von Olympia oder der Silvesterfeier in Sydney entzückten bunt leuchtende Drohnenschwärme mit ihren Formationsflügen die staunenden Zuschauer. Als jedoch im Mai 2020 Drohnen am Himmel von Libyen auftauchten, verbreiteten sie Angst und Schrecken.

Laut eines Berichts der Vereinten Nationen zählten die kleinen Quadcopter vom Typ Kargu-2 zu autonomen Waffensystemen, die libysche Streitkräfte als „Kamikaze-Drohnen“ gegen aufständische Milizen von General Haftar einsetzten. Nach ihrem Start kreisen die Drohnen in der Luft und scannen die Umgebung mit Kameras. Als sogenannte Loitering Munition („herumbummelnde“ Munition) erfassen sie ihre Ziele automatisch anhand von Algorithmen. Anschließend verfolgen die laut Hersteller mit „thermobaren, personenabwehrenden oder panzerbrechenden Sprengköpfen“ bestückten Angriffsdrohnen ihre Ziele bis zum Einschlag.

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