c't 4/2020
S. 46
Vorsicht, Kunde
Internet-Anschluss
Vorsicht Kunde

Drahtabschneider

Telekom legt Telefon und LTE-Anschluss lahm

Wer einen Vertrag für Telefon und ­Internet bei der Telekom hat, muss sich unter Umständen darauf ein­stellen, dass der Provider den ­Anschluss abschaltet, wann es ihm gerade passend erscheint. Auf ­Mindestvertragslaufzeiten nimmt der rosa Riese dabei keine Rücksicht.

Von Tim Gerber

Am Wohnort der Eltern von c’t-Leser Eric W. südlich von München gibt es kein DSL. Deshalb nutzen sie seit vielen Jahren den Tarif „Call & Surf Comfort via Funk M/Universal“ der Telekom zu knapp 50 Euro im Monat. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus ISDN-Anschluss fürs Telefon und LTE-Flatrate zum Surfen im Netz. Der Vertrag verlängert sich wie üblich automtisch, seine aktuelle Mindestlaufzeit geht bis zum 28. Juli 2020. Mit dieser Variante waren sie bislang einigermaßen zufrieden.

Doch Ende Februar 2019 schrieb die Telekom ihren Kunden, dass ihr Anschluss „modernisiert“ werden solle. Wenn sie darauf nicht eingingen, dann werde man ihnen „bald kündigen“, drohte der Provider. Um das zu vermeiden empfahl ihnen die Telekom, doch einen neuen Vertrag im Tarif „MagentaZuhause­ via Funk“ abzuschließen, im Grunde eine Kombination aus Analog-Telefon und LTE-Datentarif. Die sonstigen Konditionen einschließlich des Preises sollten weitgehend unverändert bleiben. Unter „Modernisierung“ eines ISDN-Anschlusses wollte die Telekom in diesem Fall also nicht etwa die Versorgung mit zeitgemäßem DSL verstanden wissen. Vielmehr wollte sie den Kunden einfach nur das ISDN abschalten und damit dann auch zwei der drei genutzten Rufnummern wegnehmen. Auf dieses Ansinnen wollten die Betroffenen zunächst nicht eingehen.

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