c't 3/2020
S. 142
Praxis
PC aufrüsten
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Zweiter Frühling

Desktop-PCs gezielt und preiswert aufrüsten

Wir zeigen am Beispiel eines c’t-Bauvorschlags von 2013, wie Sie einem älteren Rechner eine Frischzellenkur spendieren. Für überschaubare Kosten können Sie Engpässe bei Prozessor, Grafikkarte, RAM oder SSD beseitigen und Ihrem PC einen Leistungsschub bescheren.

Nach einem halben Jahrzehnt zeigen auch gut konfigurierte Rechner Alterserscheinungen. Das spürt man beispielsweise daran, dass die neuesten 3D-Spiele nicht mehr ruckelfrei laufen. Oder aber die SSD platzt aus allen Nähten, sodass vor jeder Programminstallation erst einmal Aufräumen angesagt ist. Ein teurer Neukauf lässt sich jedoch meist vermeiden. Für lediglich 150 Euro können Sie durch Aufspüren von Flaschenhälsen und gezieltes Aufrüsten der Hardware das PC-Leben verlängern.

Um am Praxisbeispiel herauszufinden, was beim Upgrade von Prozessor, Arbeitsspeicher, Grafikkarte und SSD lohnt und was nicht, haben wir unseren Bauvorschlag 11-Watt-PC aus c’t 24/2013 aus dem Depot geholt. Dieser war bei unseren Lesern sehr beliebt und gehört mit seinen sechs Jahren weder zum Alteisen noch handelt es sich um Hardware, die man noch neu kaufen kann.

Zur Basisausstattung des 11-Watt-PCs zählen der Vierkernprozessor Intel Core i5-4570, 8 GByte DDR3-RAM sowie eine 250-GByte-SSD von Samsung. Die Hardware-Komponenten inklusive Gehäuse, Netzteil, CPU-Kühler und DVD-Brenner kosteten 2013 ohne Betriebssystem 660 Euro. Wir haben ihn mit einer Abweichung original nachgebaut. Weil wir uns für 3D-Spiele zusätzlich die damalige Grafikkartenoption mit einer GeForce GTX 760 angeschaut haben, kam ein Netzteil der gleichen Serie mit 350 Watt statt 300 Watt zum Einsatz. Deshalb ist die Leerlaufleistungsaufnahme zwei Watt höher, als es der Name des Bauvorschlags besagt. Für die GeForce GTX 760 musste man damals 230 Euro investieren.

Bei unseren Aufrüsttipps haben wir uns eine Budgetgrenze von maximal 150 Euro gesetzt. Mehr Geld in einen fünf bis sieben Jahre alten Rechner zu stecken lohnt wirtschaftlich meist nicht, denn für unter 200 Euro bekommt man bereits einen jüngeren Gebraucht-PC mit Windows-Lizenz.

Vorabanalyse

Bevor Sie überstürzt Geld in Ihr bestehendes System stecken, sollten Sie zunächst abklären, was die Ursache für den Engpass ist. Dafür brauchen Sie keine Spezialprogramme, die meisten Hilfsmittel bringt das Betriebssystem schon mit. Microsoft hat den Task-Manager unter Windows 10 zu einem mächtigen Tool aufgebohrt. Die ausführliche Programmansicht erhalten Sie nach einem Klick auf „Mehr Details“.