c't 20/2020
S. 108
Test & Beratung
Privacy-App

Access Dots

Unter Android bekommt man normalerweise nichts davon mit, wenn eine App die Kamera oder das Mikrofon anzapft. Access Dots zeigt eine virtuelle LED in der Statusleiste an, solange ein Zugriff erfolgt – vergleichbar mit der Kamera-LED am Notebook.

Hat man einer Android-App einmal die Berechtigungen für Kamera und Mikrofon erteilt, kann sie damit machen, was sie will: Apps können etwa im Hintergrund laufen und unbemerkt Fotos oder gar Videos aufzeichnen. Auch Gespräche lassen sich so belauschen. Eine Kontrollmöglichkeit gibt es nicht, eine Kamera-LED, die den Zugriff signalisiert, fehlt. Apple hat das Problem bereits gelöst und zeigt in der kommenden iOS-Version 14 bei aktiver Kamera einen farbigen Kreis in der Statusleiste an. Mit der kostenlosen App „Access Dots“ gibt es diese sinnvolle Funktion jetzt auch für Android.

Nach dem ersten Start muss man die App in den Geräteeinstellungen als sogenannte Bedienungshilfe (Accessibility Service) aktivieren, damit sie andere Apps überwachen darf. Öffnet man etwa die Kamera-App des Smartphones, erscheint in der Statusleiste ein grüner Kreis, beim Mikrofonzugriff ist der Kreis orange. Zapft eine App beides parallel an, etwa beim Aufzeichnen von Videos, leuchtet der Kreis ebenfalls orange. Wenn der Punkt trotz aktivierter Bedienungshilfe nicht erscheint, dann ist wahrscheinlich das Energie­management des Geräts Schuld: In diesem Fall muss in den Energiespareinstellungen eine Ausnahme definiert werden.

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