c't 1/2020
S. 70
Titel
Open-Source-Geschäftsmodelle: VCV Rack
Aufmacherbild
Bild: Albert Hulm

Klangbastler

Wie VCV mit virtuellen Synthesizer-Modulen Geld verdient

Als Hobbyprojekt gestartet, hat sich die Synthesizer-Software VCV Rack mit über 150.000 Nutzern zu einem der am schnellsten wachsenden Musikprogramme entwickelt. Um den wirtschaftlichen Erfolg zu sichern, musste Entwickler Andrew Belt jedoch die Open-Source-Lizenz des Programms wechseln – das hatte Folgen.

Modulare Synthesizer erleben seit einigen Jahren eine Renaissance. Hunderte kleiner Hardware-Butzen verkaufen ihre Module zuweilen in Kleinstauflagen, die von den Kunden dann in große Schränke geschraubt und zu riesigen Synthesizern verkabelt werden. Dass die Module alle zusammenspielen, ist Dieter Döpfer zu verdanken. Er konzipierte Mitte der 90er-Jahre das sogenannte Eurorack-Format. Es macht einheitliche Vorgaben zur Stromversorgung, zur Übertragung der Audio-Signale und Steuerspannungen sowie zu den physischen Maßen.

Nach diesen Vorgaben fertigte Döpfer erste Module und Gehäuse für seinen Eurorack-Synthesizer A-100. Andere Hersteller können das offene Format beliebig nutzen, ohne Lizenzgebühren an Döpfer abzutreten. Neben der Do-it-yourself-Szene aus Bastlern und Ein-Mann-Betrieben sind mittlerweile große Hersteller wie Moog und zuletzt Behringer auf den Eurorack-Zug aufgesprungen.