c't 5/2019
S. 128
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Schlechter Bluetooth-Codec am Galaxy S8

#£Mein Galaxy S8 wählt bei meinem Bluetooth-Kopfhörer immer nur den klanglich schlechten SBC-Codec, obwohl sowohl Handy als auch Kopfhörer AAC unterstützen. AAC in den Entwicklereinstellungen zu erzwingen, hat auch nicht geklappt. Ist das ein Bug?

Ist Dual Audio bei Galaxy-Smartphones aktiv, kann man keine hochwertigen Bluetooth-Audio-Codecs mehr nutzen

¢Vermutlich haben Sie die Funktion „Dual Audio“ in den Bluetooth-Einstellungen des Handys aktiviert. Mit Dual Audio kann das Handy zwei Bluetooth-Audiogeräte zugleich mit Ton versorgen, aber das nur per SBC. Schalten Sie Dual Audio ab, dann klappt es auch mit den besseren Codecs.

Allerdings muss das nicht unter allen Umständen eine Verbesserung bedeuten: SBC liefert zwar keine so hohen Kodierraten wie AAC oder APT-X, passt sich aber dynamisch an den Störpegel an und kann seine Kodierrate nach Bedarf absenken oder erhöhen. Bei starken Störungen, beispielsweise durch WLAN, kann mit SBC deshalb eine bessere Klangqualität herauskommen als mit Codecs mit starrer Kodierrate. (mls@ct.de)

Fußball-Streaming: DAZN läuft auf Samsung nicht

#£Ich habe vor einer Weile den Sport-Stream von DAZN abonniert und der Empfang auf PC, Laptop, Tablet und Smartphone funktioniert reibungslos. Nun habe ich ein Samsung-Smart-TV der Serie Q7 dazu bekommen, für das es in Samsungs Store ebenfalls eine DAZN-App gibt. Obwohl ich mit dem Fernseher die maximal zulässige Anzahl von sechs Geräten nicht überschreite, klappt damit lediglich die Anmeldung – ich kann bisher keinen einzigen Stream abrufen und die App liefert die Fehlermeldung F11-064-011. Mache ich etwas falsch?

¢In einigen Fällen hat es geholfen, die App zu deinstallieren und dann neu einzurichten. Falls Sie die App in der Start-Leiste verankert haben, entfernen Sie sie zunächst von dort, bevor Sie sie komplett vom Gerät löschen. Dabei werden auch die Zugangsdaten getilgt, sodass Sie diese nach der Neuinstallation erneut eingeben müssen.

Falls das keine Besserung bringt und Sie den Stream nicht vom Laptop via HDMI-Kabel auf den Bildschirm bringen wollen, nutzen Sie den im Smart-TV eingebauten Internetbrowser. Mit der Samsung-Fernbedienung lässt sich der DAZN-Dienst im Browser nicht ganz so bequem steuern wie in der DAZN-App, aber ansonsten funktioniert das Streaming-Angebot einwandfrei. Samsungs Browser merkt sich ebenso wie die App Ihren Nutzernamen und Ihr Passwort unaufgefordert, sodass Sie diese Daten nur bei der ersten Anmeldung eingeben müssen. (dz@ct.de)

ESP-Türklingel mit direktem Taster

#£Ich würde den ESP-Türklingelwächter aus Heft 17/2018 gerne direkt mit einem potenzialfreien Taster verbinden und die Schaltung in einem Briefkasten unterbringen. Funktioniert das?

¢Ihrer Idee steht nichts im Wege. Schließen Sie den Reset-Pin gegen Masse, erwacht der ESP aus dem Tiefschlaf und löst das Klingeln aus – das klappt auch über einen Schalter. Treten ungewollte Resets auf, agiert die Leitung zum Taster vermutlich als Antenne. Ein 10-kOhm-Widerstand zwischen Spannungspin (3,3 Volt) und Reset zieht den Pin sicher „High“, sodass ungewollte „Lows“ vermieden werden.

Da ein Briefkasten je nach verwendeten Materialien unter Umständen stark abschirmt, sollten Sie jedoch vor der Installation testen, ob der ESP im Briefkasten noch WLAN-Empfang hat. Der „Hello-Server“ in den ESP8266-Webserver-Beispielen aus der Arduino-IDE eignet sich dazu. (amo@ct.de)

Direktzugriff auf Sysinternals-Tools

#£Sie haben in c’t immer mal wieder darauf hingewiesen, dass man Sysinternals-Tools wie Autoruns, Process Explorer und Process Monitor nicht nur per Browser herunterladen kann, sondern auch direkt vom Sysinternals-Server im Explorer starten kann. Dazu trägt man einfach den Netzwerkpfad \\live.sysinternals.com in die Adresszeile des Explorers ein, was bei mir auch jahrelang funktioniert hat – neuerdings aber nicht mehr.

¢Das hat Sysinternals zwischenzeitlich geändert. Verwenden Sie als Pfad \\live.sysinternals.com\tools, dann funktioniert der Aufruf im Explorer wieder. (axv@ct.de)

MQTT auf der Kommandozeile

#£Ich habe für meine Hausautomation einen MQTT-Server eingerichtet. Jetzt würde ich gern aus einem Linux-Shell-Skript MQTT-Nachrichten verschicken. Gibt es einen MQTT-Client ohne grafische Oberfläche?

¢Unter Linux (zum Beispiel Ubuntu) reicht es, ein Paket zu installieren: sudo apt install mosquitto-clients. Mit

mosquitto_pub -h :

.<IP des Brokers> :

.-t meintopic -m "Test"

senden Sie eine Nachricht ab. (jam@ct.de)

Phantom-Verbindungen auf Mobilfunk-Rechnung

#£Während meiner letzten China-Reise hatte ich wegen der hohen Kosten auf meinem Smartphone nicht nur Roaming deaktiviert, sondern die mobile Datenverbindung gleich komplett abgeschaltet. Trotzdem fand ich auf meiner Mobilfunkrechnung für jeden Tag meiner Reise mehrere „GPRS-Auslandsverbindungen“. Mein Provider hat mir die Beträge auf meine Reklamation hin wieder gut geschrieben. Wie aber kann so etwas passieren?

In den Einstellungen lässt sich LTE deaktivieren, um Phantomverbindungen im Roaming zu vermeiden.

¢Die Mobilfunkanbieter haben im LTE-Netz offenbar Schwierigkeiten, Signalisierungs- und Nutzdaten auseinanderzuhalten. Wenn Sie zuverlässig verhindern wollen, dass solche Phantomverbindungen auftauchen, sollten Sie beim Roaming die Nutzung des 4G-Netzes (LTE) im Menü komplett unterbinden. Auf Android-Geräten finden Sie diese Einstellungen unter „WiFi & Internet/SIM & Netzwerk/Bevorzugter Netzwerktyp“. Auf iOS-Geräten unter „Einstellungen/Mobiles Netz/Datenoptionen/LTE aktivieren“.

Wenn Sie ohnehin keine Datenverbindungen nutzen wollen, hat das keine Auswirkungen auf den sonstigen Betrieb. Da viele Smartphones noch kein VoLTE unterstützen, müssen Netzbetreiber für Telefonate weiterhin flächendeckend 2G oder 3G vorhalten – diese Netze können Sie dann nutzen. Sie sollten sich aber einen Knoten ins Taschentuch machen, dass Sie nach Rückkehr in die EU das Netz wieder umstellen, sonst leidet die Performance der Datenverbindungen erheblich. (uma@ct.de)

Skript-Rechte und Schrift im Browser einstellen

#£Ich möchte gerne JavaScript und das Erzwingen einer bestimmten Schriftart in meinem Browser schnell an- und abschalten können. Mein Arbeitgeber hat bei den Mitarbeiter-Rechnern über Policies die Einstellmöglichkeiten für Firefox und Internet Explorer beschränkt – nicht aber für Opera. Allerdings vermisse ich dort entsprechende Einstellungen. Kennen Sie eine Lösung für mein Problem?

¢Diese Probleme sollten sich mit Browser-Erweiterungen lösen lassen. Die Auswahl im Opera-Store ist mit ungefähr 2500 Add-ons begrenzt, aber da Opera mit Chrome einen großen Teil des Codes teilt, funktionieren auch die meisten Erweiterungen aus dem riesigen Chrome Web Store – Sie müssen dafür nur „Install Chrome Extensions“ installieren.

Ein Ersatz für NoScript, mit dem Sie in Firefox die Rechte von Skripten auf Webseiten einschränken können, wäre zum Beispiel uMatrix. Anpassungen der Darstellung können Sie mit Benutzerskripten erzwingen. Das sind JavaScript-Dateien, die Sie für ausgewählte oder für alle Webseiten im Browser hinterlegen und welche unter anderem die Darstellung einer Webseite verändern können. Damit solche Benutzerskripte laufen, benötigen Sie in Opera Tampermonkey. Es gibt auch Erweiterungen, in denen Sie eigenes CSS hinterlegen können.

Auch wenn Sie einen „einfachen“ Browser suchen, könnte Vivaldi für Sie eine sinnvolle Alternative sein. Darin können Sie nämlich auch ohne Erweiterung Mindestschriftgröße und Schriftart festlegen (Einstellungen/Webseiten). Außerdem enthält er einen benutzerfreundlichen Lesemodus. Chrome-Erweiterungen funktionieren mit Vivaldi ebenfalls. Allerdings sollten Sie mit Ihrem Arbeitgeber klären, ob er keine Einwände dagegen hat, dass Sie seine Vorgaben umgehen. (Herbert Braun/uma@ct.de)

Digital, aber streifig

#£Um alte Super-8-Filme digital zu überspielen, habe ich sie mit meiner Kamera abgefilmt. Der Projektor lieferte scharfe und helle Bilder auf der Leinwand, aber die digitale Aufnahme hat nervige dunkle Streifen, die quer durchs Bild laufen und sich von oben nach unten bewegen. Gibt es eine Software, mit der man diese Streifen wegbekommt?

¢Die störenden Streifen entstehen durch eine mangelhafte Synchronisierung von Filmprojektor und Videokamera. Während der Projektor den Film mit typischerweise 18 Bildern pro Sekunde auf die Leinwand wirft, tastet die Videokamera mit 25 oder 50 Bildern pro Sekunde ab. In dem Moment, in dem der Projektor den Filmstreifen ein Bild weiter transportiert, zeichnet die Videokamera einen dunklen Schatten auf, der sich als Streifen bemerkbar macht. Ihn nachträglich herausfiltern zu wollen, ist aussichtlos.

Besser zeichnet man erneut auf, stellt den Projektor auf 16 2/3 Bilder/s ein und synchronisiert seinen Bildwechsel mit dem der Videokamera. Da dies aber in den meisten Fällen nicht klappt, ist es sinnvoller, entweder einen preiswerten Filmscanner zu verwenden (Test siehe c’t 4/2019, S. 130) oder – für besonders wertvolle Aufnahmen – einen auf solche Überspielungen spezialisierten Dienstleister zu bemühen. (uh@ct.de)

UEFI-BIOS aus der Eingabeaufforderung aufrufen

#£Gibt es eine Möglichkeit, von Windows 10 ins BIOS-Setup zu wechseln, ohne den umständlichen Weg über das Startmenü, Shift-Taste + Neu starten, Problembehandlung, Erweiterte Optionen, UEFI-Firmwareeinstellungen gehen zu müssen?

¢Das BIOS-Setup können Sie auch über die Eingabeaufforderung aufrufen. Diese finden Sie mit Windows-Taste und dem Suchbegriff cmd. Mit Rechtsklick auf Eingabeaufforderung klicken Sie im Drop-down-Menü auf „Als Administrator ausführen“. Geben Sie nun den Befehl shutdown /r /fw /t 0 ein. Der Parameter /r steht für Reboot, /fw für den Aufruf der Firmware-Oberfläche und /t 0 für den sofortigen Neustart des Rechners.

Sobald Sie den Befehl mit Enter bestätigen, beendet Windows alle Programme, startet den PC neu und wechselt anschließend sofort in die Oberfläche der UEFI-Firmware. Vorher sollten Sie also alle offenen Dokumente speichern. Bei älteren Rechnern mit einem Mainboard von vor 2013, die noch das klassische BIOS und nicht das modernere UEFI verwenden, funktioniert der Tipp leider nicht. (chh@ct.de)

Emojis in Texten

#£Ich möchte Emojis auch in Programmen verwenden, die dafür eigentlich nicht vorgesehen sind. In Instant Messengern sind Eingabemöglichkeiten vorgesehen, was aber ist beispielsweise mit Textverarbeitungsprogrammen?

Auch am Desktop lassen sich Emojis einfach aufrufen, auswählen und einfügen, sofern das jeweilige Programm mit den Zeichen umgehen kann.

¢Die gängigen Desktop-Betriebssysteme bieten inzwischen auch Eingabemöglichkeiten für Emojis. Unter Windows ist es Windows+., unter MacOS Ctrl+Cmd+Leertaste. Alternativ kann man es als Unicode-Zeichen direkt eingeben, die meisten Zeichen finden sich in den Bereichen 1F600 und 1F900. Allerdings muss die verwendete Schriftart das Zeichen enthalten, sonst wird nur ein leeres Rechteck oder Ähnliches angezeigt.😉 (uma@ct.de)

Zweikanal-RAM mit ungleichen Modulen

#£Mein PC ist mit einem einzigen Speicherriegel bestückt. Nun möchte ich den Arbeitsspeicher aufrüsten und will sicherstellen, dass der Prozessor danach den schnelleren Zweikanalbetrieb nutzt. Muss ich dazu ein genau gleiches Speichermodul kaufen?

¢Nein, nicht unbedingt, zumindest nicht bei PCs aus den letzten fünf bis zehn Jahren. Schon seit Pentium-4-Zeiten beherrschen viele Intel-Prozessoren den „Flexible Mode“: Wenn Sie beispielsweise ein Modul mit 8 GByte und ein zweites mit 16 GByte einsetzen, dann nutzt der Speicher-Controller die volle Kapazität des kleineren Moduls sowie dieselbe Kapazität des größeren Moduls im Zweikanal-Modus, im Beispiel also 16 GByte (2 × 8 GByte). Die restlichen 8 GByte laufen dann im Einkanalmodus. Somit kann der Prozessor beziehungsweise sein eingebauter Grafikprozessor (IGP) im größten Teil des RAM-Adressbereichs von der verdoppelten Transferrate profitieren. Das klappt auch beim AMD Ryzen und dem damit verwandten Athlon.

Der Flex Mode funktioniert allerdings nicht in jeder beliebigen Kombination von zwei Speicherriegeln. Wichtig ist, dass die beiden DIMMs in den Fassungen unterschiedlicher Speicherkanäle stecken – sonst ist nur Einkanalbetrieb möglich. Und man braucht einen Prozessor sowie ein Mainboard, die tatsächlich zwei Speicherkanäle anbinden und nicht bloß einen. Schließlich muss auch das BIOS mitspielen. Das sind allerdings alles Voraussetzungen, die auch für Zweikanalbetrieb mit gleichen DIMMs in beiden Kanälen gelten.

In besonders unglücklichen, aber seltenen Kombinationen von Speichermodulen versagt der Flex Mode, zumindest bei älteren Prozessoren. Mit einem simplen RAM-Benchmark wie dem „Memory Mark“ des Passmark (Testversion, Tests/Memory/Read uncached) können Sie die Transferraten vor und nach dem Einbau des zweiten Speicherriegels vergleichen. Im Zweikanalbetrieb sollte sie annähernd doppelt so hoch sein. Im Flex Mode ist der Zuwachs eventuell geringer, wenn der Benchmark auf unterschiedliche RAM-Bereiche zugreift und die Ergebnisse mittelt.

Grundsätzlich darf man von der höheren RAM-Transferrate keine Wunderdinge erwarten: Bei vielen typischen Desktop-Anwendungen puffern die Caches im Prozessor dermaßen viele Zugriffe ab, dass man vom schnelleren Speicher nichts merkt. Es ist also kein Beinbruch, wenn das RAM nur im Einkanalmodus arbeitet. (ciw@ct.de)

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