c't 4/2019
S. 10
Leserforum
Leserbriefe

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Vertrauenssache

Editorial: Blindes Vertrauen, c’t 3/2019, S. 3

Ich kann es nicht ständig überprüfen, aber ich glaube einfach mal, dass das Trinkwasser, das aus Hahn oder Flasche fließt, sauber ist, dass irgendjemand sich um die Lebensmittelsicherheit kümmert, dass hinter der nächsten Ecke kein Scharfschütze oder Raubtier auf mich wartet und auch der Schotterweg durch den Park oder der Sandkasten auf dem Kinderspielplatz nicht vermint ist.

Und genauso gehe ich aufgrund meiner Erfahrung und Erwartungen mehr oder weniger zurecht (schließlich habe ich es schon bis hierhin geschafft) davon aus, dass empfindliche Kommunikationswege, Geldflüsse und Ähnliches so sicher sind, dass die mit einem gewissen Grundmaß an Vorsicht sicher genug nutzbar sind.

Selbst bei Open Source kenne ich keinen, der selbst sämtliche Codezeilen, Compilerschalter etc. ausgiebig bis zur letzten Zeile gelesen und überprüft hat, dementsprechend halte ich diese Möglichkeit auch bei renommierter Closed Source für so wenig relevant, dass ich diese bedenkenlos einsetze.

rejans F

Mathe-Story

Story: Neues von den Schwestern, c’t 3/2019, S. 188

Nur sehr selten versetzt mich ein Artikel oder eine Story so in Begeisterung wie dieser. Wer hätte 1999 beim ersten Teil gedacht, wo wir im Jahr 2019 mit der Verschlüsselung landen würden? Die Stories sind mathematisch gut aufbereitet, nachvollziehbar, spannend und haben einen „Hands-On“-Effekt. Wirklich ein Lesespaß auf hohem Niveau!

Valentin Illich B

Keiner funktioniert

Der Rest der Welt gegen den Windows Defender, c’t 3/2019, S. 30

Im c’t-online-Forum wurde heiß diskutiert, wie sinnvoll Virenscanner sind (Titel c’t 3/2019).

Aus der Praxis bei „frischen“ Viren: Regelmäßige Überprüfungen der am Mailgateway blockierten Attachments führen zu der Erkenntnis, das kein einziger Virenscanner auch nur halbwegs zuverlässig funktioniert. Im Regelfall erkennt nur ein sehr kleiner Teil der bei Virustotal verwendeten Virenscanner die überprüfte Datei als Schadsoftware, oft gar keiner.

Munson F

Zuverlässiger Defender

Microsoft hat sehr heftig am Defender geschraubt. Mehrere mir bekannte Provider setzen durchgängig Defender ein (SSCM-gesteuert mit erweiterten Malware-Funktionen) und haben bisher keinerlei Befall, Probleme oder Ähnliches gehabt.

Die riesige Vorteil von Defender ist die tiefe Systemintegration und die Möglichkeit, ihn „sandboxed“ zu betreiben, was ihn erheblich unempfindlicher für ein Capturing macht. Zudem liefert Microsoft inzwischen verlässliche und umfangreiche Signaturen aus. Die SSCM-Version ist auch besser konfigurierbar.

Olav Däumling F

Kein Mehrwert

Extra-Virenscanner bieten nicht wirklich einen Mehrwert. Normale Anwender werden mit einer Fülle an Optionen belästigt, die sie nicht verstehen und die sie im besten Fall nicht anfassen. Im schlechtesten Fall konfigurieren sie sich tot und können ihren PC kaum noch nutzen, weil sie denken, es wäre sicherer – ist es irgendwie natürlich auch, aber zu welchem Preis? Eine Freundin von mir verbietet alles, was ihr suspekt vorkommt, und viele Sachen funktionieren dann eben nicht mehr. Sie schimpft dann darüber, dass Windows ständig zickt.

Richtige Profis können die Optionen zwar sinnvoll nutzen, aber die finden die meisten Sachen auch so in Windows und werden im Betrieb nicht ständig mit wichtig aussehenden Meldungen belästigt.

Es gibt in meinen Augen nur wenige Szenarien, wo einzelne Zusätze der kostenpflichtigen Scanner für einige wenige Nutzer einen echten Nutzen haben können.

Sven Schumacher F

Grundproblem

Ein Jahr nach Spectre und Meltdown: AMD und Intel immer noch im Halbschlaf, c’t 3/2019, S. 54

Solange CPUs so funktionieren wie heute, wird man diese Lücken auch nicht schließen können, denn es sind Designfehler der Technik.

Al-Aziz F

Heizkosten sparen

Fünf smarte Heizkörperthermostate zum Nachrüsten, c’t 3/2019, S. 86

Ich selbst nutze smarte Thermostate jetzt seit eineinhalb Jahren mit persönlichen Zeiteinstellungen und Handy-App, und zwar in Küche, Bad und Wohnzimmer. Letztes Jahr bekam ich eine Rückzahlung meiner Heizkosten und die Miete hat sich um 15 Euro pro Monat reduziert – nur allein wegen der Heizkosten. Ich bin sehr zufrieden. Das Geld für die Anschaffung habe ich wieder rein und die Wohnung ist warm.

Sunkalina F

Smart?

Mein stinknormaler, programmierbarer Thermostat aus der „Baumarktramschkiste“ leistet seit über 15 Jahren zuverlässig genau dasselbe wie die angeblich so „smarten“ getesteten Thermostate. Einzig das Tado mag manchem mit seiner Standorterkennung einen echten Mehrwert bieten. Nur weil eine App dabei ist und man das Ding via WLAN vernetzen muss (!), nennt man das dann „smart“.

Starmaster F

Bequemlichkeit oder Spielzeug

Da die Anschaffungskosten doch recht hoch sind, sollte man sich sicher gut überlegen, was es bringt. Wer tatsächlich viel zu hohe Heizkosten hat und einen sehr regelmäßigen Tagesablauf, für den mag die Anschaffung gegebenenfalls sinnvoll sein. Bei einer vom Hersteller beworbenen Einsparung von bis zu 30 Prozent würde ich realistisch mal von 10 Prozent Einsparung ausgehen. Und da kann man mal die letzte Heizkostenrechnung rauskramen und nachrechnen. Wenns aufs Geld nicht ankommt und man gerne rumspielt, ist das bestimmt eine hübsche Anschaffung. Aber bisher schaffe ich den Weg zu unseren Heizkörpern gerade noch so.

bbk0815 F

Lohnt sich nicht

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die horrenden Kosten nicht den Komfort liefern, den man erwarten würde. Nein, sie machen das Leben nicht leichter, sie rauben einem eher die Zeit. Von solchen Geräten kann man getrost die Finger lassen.

Fatlady F

Creative Commons?

Gratis oder bezahlbar: GEMA-freie Musik, c’t 3/2019, S. 116

Kürzlich habe ich nach Sitar-Musik zur Untermalung eines Urlaubsvideos gesucht und bin bei freemusicarchive.org fündig geworden. Die dort verfügbare Musik ist unter Creative-Commons-Lizenzen veröffentlicht, sollte daher für einen Privatanwender wie mich problemlos sein.

Was mir auch gefällt: Dass man die Künstler direkt bezahlen kann, ohne zwischengeschaltete Musikkonzerne oder Institutionen.

bosurus F

Rechtsstreit

Leider geht der Artikel nicht darauf ein, wie die verschiedenen Angebote GEMA-freier Musik damit umgehen, wenn es doch zu einem Rechtsstreit kommen sollte. Dass ein Komponist sein Werk als GEMA-frei veröffentlicht, schließt ja nicht aus, dass doch jemand Ansprüche erhebt. Der Komponist Ralph Siegel dachte einst auch, er wäre der alleinige Urheber des Lieds „Ein bisschen Frieden“. Tatsächlich musste er sich in mehreren Gerichtsprozessen gegen Plagiatsvorwürfe verteidigen.

Auch einem Komponisten GEMA-freier Musik kann es passieren, dass er von einem anderen Künstler des Plagiats beschuldigt wird, schlimmstenfalls bei einem Künstler, dessen Rechte von der GEMA vertreten werden.

Daniel Rehbein B

Anbieter GEMA-freier Musik bestätigen ihren Kunden schriftlich, keine Ansprüche der GEMA aus der Nutzung ihrer Musik zu rechtfertigen. Eine eventuelle Klage wegen Plagiatsverdacht hat mit den Nutzungsrechten und -gebühren nichts zu tun.

Freiheit

Was sich mit der eSIM alles ändert, c’t 3/2019, S. 104

Solange der Kunde das Gerät mittels Wechsel der SIM-Karte betreiben kann, hat man freie Mobilfunkanbieter-Auswahl. Es gibt auch Regionen, in denen bestimmte Anbieter besser funktionieren. Mit einer Kopplung von eSIM und Gerät ist man der Willkür der Mobilfunkbetreiber ausgeliefert. Deshalb Hände weg!

Kaffepause F

Frickelei

Wie Sie Ihre Daten mit Hersteller-Tools und Bordmitteln aufs neue Smartphone umziehen, c’t 2/2019, S. 78

Es treibt mir regelmäßig den „Angstschweiß“ auf die Stirn, wenn Bekannte sich ein neues Smartphone erworben haben und dann freundlich fragen, ob ich nicht mal „eben“ die Apps und Daten auf das neue Smartphone übertragen könnte. Tatsächlich war das immer einer der wenigen Punkte, bei denen ich bei Apple relativ zufrieden war – man konnte mit iTunes relativ entspannt ein passwortgeschütztes Komplettbackup erzeugen und auf einem neuen Gerät zurückspielen. Mit der Wahl des Passwortschutzes beim Backup waren auch die Zugänge und Passwörter (WLAN-Schlüssel, E-Mailkonten etc.) enthalten.

Mir ist absolut unbegreiflich, wieso Google hier noch nicht einheitlich nachgelegt hat.

luckyfreddy F

Ergänzungen & Berichtigungen

OWE und WPA3

FAQ: WLAN, c’t 2/2019, S. 134

Anders als noch Anfang 2018 ist OWE/Enhanced Open jetzt kein Teil von WPA3 mehr. Es wurde nur fast gleichzeitig veröffentlicht. Die Technik für erleichterten, verschlüsselten Hotspot-Zugang wird wahrscheinlich bei den meisten Clients parallel zu WPA3 ausgerollt.

Falsche Preisangabe

Fünf smarte Heizkörperthermostate zum Nachrüsten, c’t 3/2019, S. 86

Anders als in der Tabelle angegeben ist das Gerät Fritz! DECT301 von AVM für 45 Euro statt für 80 Euro erhältlich.

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Antworten sind kursiv gesetzt

Anonyme Hinweise https://heise.de/investigativ

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