c't 3/2019
S. 53
News
Augmented und Virtual Reality

Sie wissen, wo du hinschaust

Eye-Tracking ist der große Trend bei Virtual und Augmented Reality

Mehr Auflösung, größeres Sichtfeld: Diese Verbesserungen liegen bei VR und AR auf der Hand. Neu ist, dass nun etliche Geräte die Position der Pupillen verfolgen. Wir haben auf der Technikmesse CES die neue HTC Vive Pro Eye, Oculus Quest, Pimax 5K und ein AR-Headset mit Eye-Tracking ausprobiert.

Das Augmented-Reality-Headset VPS19 (auf dem Foto ohne Display-Modul) der österreichischen Firma Viewpointsystem erfasst in Echtzeit die Pupillenposition.

Beim Eye-Tracking ermittelt die VR- oder AR-Brille in Echtzeit die Position der Pupillen, erkennt also, wohin der Nutzer blickt. Bislang ließ sich nur die Kopfbewegung messen und daraus eine lediglich grobe Blickrichtung prognostizieren. Mehrere Branchenkenner prognostizierten gegenüber c’t, dass in Zukunft alle Headsets mit Eye-Tracking ausgestattet sein werden.

Das ermöglicht etliche Verbesserungen, bei VR zum Beispiel das sogenannte Foveated Rendering. Damit soll massiv GPU-Leistung gespart werden, indem nur der Bildbereich detailliert gerendert wird, den der Nutzer gerade anschaut. Schließlich können Menschen lediglich im Bereich der Sehgrube (fovea centralis) scharf sehen – alles was außerhalb liegt, wird unscharf wahrgenommen und muss daher nicht mit voller Auflösung dargestellt werden.

Zu den ersten kommerziellen VR-Headsets mit Eye-Tracking gehört die HTC Vive Pro Eye, die im zweiten Quartal 2019 in den Handel kommen soll. Der Preis steht noch nicht fest. In unserem Probelauf auf der CES funktionierte das Eye-Tracking der Vive Pro Eye stabil und nahezu ohne merkliche Latenz. Allerdings wirkte das Bild unnatürlich, weil man die Unschärfen deutlich wahrgenommen hat.

Mitteilsame Pupille

Auch die Bedienung profitiert von Eye-Tracking: Statt Schaltflächen anzuklicken, muss man einfach nur draufschauen. Wenn das gut umgesetzt ist, fühlt es sich fast wie Gedankenlesen an.