c't 26/2019
S. 104
Test & Beratung
Actioncams
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Vier Kilo Action, bitte!

Zehn Actioncams für Full HD und 4K zwischen 150 und 700 Euro

Actioncams machen Videos und Fotos dort, wo man richtige Kameras nicht dabei haben möchte: wo es nass oder dreckig ist oder wo beide Hände frei sein sollen. Doch der Schritt zu 4K Auflösung allein bringt nicht unbedingt spannende Videos, sondern stellt hohe Anforderungen an Hardware und Optik.

Erinnerungen sind das Schönste an tollen Erlebnissen: die rasende Abfahrt beim Ski-Urlaub, die Paddeltour auf dem brodelnden Fluss, der Mountainbike-Ausflug auf Schlammwegen in den Bergen oder ein gelungener Stunt auf der Wasserrutsche im Schwimmbad – die Eindrücke bleiben länger lebendig, wenn man das Geschehen filmt.

Mit einer Actioncam tut man das, ohne dass man die ganze Zeit Sorge um die empfindliche Kamera oder das Smartphone haben muss. Und: Dank spezieller Halterungen für die Minikameras bleiben die Hände bei der Aufnahme frei, was gerade bei actiongeladenen Aktivitäten sehr willkommen ist. Dass sie in anderen Punkten nicht mit „richtigen“ Kameras oder dem Foto-/Videomodus der Smartphones mithalten können, ist eine Kröte, die man dafür vielleicht sogar gern schluckt.

Billig sind die Kameras nicht – für ein ordentliches Modell sind schon deutlich mehr als 100 Euro fällig. Selbst für die preisgünstigste Kamera im Testfeld, die GoXtreme Black Hawk +4, muss man noch 150 Euro hinblättern. Wer für das teuerste Modell im Test, die Sony RX0 II, 700 Euro anlegt, erwartet natürlich entsprechend wertige Aufnahmen. Die weiteren Kameras liegen dazwischen, von der Rollei 560 Touch (159 Euro) über die YI 4K Action (209 Euro) und die GoPro Hero 7 White (219 Euro), die YI 4K+ Action (349 Euro) sowie die GoPro Hero 7 Black (349 Euro) und die DJI Osmo Action (379 Euro) bis zur GoPro Hero 8 Black (429 Euro) und der Sony FDR-X3000R (599 Euro).

Keine Wackeldackel

Egal, ob es Fotos sind oder Videos: Die Aufnahmen von Actioncams leben von ihrer Authentizität: Man sieht Dinge fast so, als hätte man sie selbst erlebt. Da verzeiht man die durch die Weitwinkeloptik (damit alles drauf ist) bedingten Verzeichnungen und eklatante Bildschwächen, etwa beim Durchfahren von Rumpelpfaden im Wald – wenn der Weg holpert, dann soll man das auch sehen können. Allzu sehr allerdings auch nicht: Zittert das Bild so sehr, dass einem vom Zusehen schon übel wird, dann wünscht man sich einen Bildstabilisator, kurz Stabi genannt. Er filtert die gröbsten Stöße heraus und macht Action-Videos ansehnlicher. Das haben auch die Hersteller gelernt – jede Kamera im Test hatte mehr oder weniger sanft eingreifende Funktionen zur Korrektur von bewegungsbedingten Wacklern.