c't 26/2019
S. 156
Praxis
Videoproduktion mit 60 fps
Aufmacherbild
Bild: Thorsten Hübner

Mehr Hertz zeigen

Videos und Streams auf 60 fps umstellen

Nach der Ablösung des klassischen Fernsehers durch Mobilgeräte und Smart-TVs verursachen Videos mit 25 und 50 Frames pro Sekunde ein Problem: Für die Wiedergabe müssen sie auf 30 fps gewandelt werden, wodurch Flackern und Ruckeln entsteht. Wir zeigen, wie Sie Ihre Videos und Streams auf 60 fps umstellen und Ihren Zuschauern flüssige Videos liefern.

Da kann der Kameramann noch so viel üben: Wenn Videos, die mit den in Europa üblichen 25 oder 50 Bildern pro Sekunde entstanden sind, auf Smartphones, Tablets, Smart-TVs oder Computern abgespielt werden, die standardmäßig 60 Bilder pro Sekunde anzeigen, ruckelt auch der gleichmäßigste Kameraschwenk. Schuld daran ist das sogenannte Pull-up, mit dem aus 25 respektive 50 Bildern pro Sekunde 30 oder 60 berechnet werden – das Video läuft nicht mehr flüssig. Wer heute Videos für YouTube oder eine Streaming-Plattform produziert, sollte deshalb unbedingt mit 30 oder 60 fps arbeiten, denn der klassische Fernseher ist ein Auslaufmodell.

Die Schwierigkeit besteht darin, alle Videoquellen auf den gleichen Nenner zu bringen: Bei einem Let’s Play sollte also nicht nur das Spielgeschehen von der Grafikkarte mit 60 fps ausgegeben werden. Außerdem muss die Face-Cam, die den Spieler aufnimmt, mit 30 oder 60 fps arbeiten, damit das im Bildmischer oder der Videosoftware zusammengeführte Video nicht ruckelt. Auch die Beleuchtung kann Probleme verursachen, Glühlampen, Halogenleuchten und Neonröhren flackern mit den im europäischen Stromnetz üblichen 50 Hz – was bei einer Kamera, die mit 30 oder 60 fps aufzeichnet, zu hässlichen Interferenzen und Flimmern führt.