c't 24/2019
S. 42
aktuell
Quantenrechner, Silikon-Interface, Funküberwachung

Quantencomputer – umstrittene Superstars

Google hat den Leistungsbeweis für seinen neuen Quantencomputer-Chip Sycamore veröffentlicht. Konkurrent IBM bezweifelt allerdings, dass dieser eine prinzipielle Überlegenheit gegenüber den stärksten heutigen Superrechnern beweisen kann.

Der Sycamore-Chip zeigte eine deutlich geringere Fehlerrate als seine Vorgänger Bild: Google

Kann der neue Quantenprozessor Sycamore von Google tatsächlich in 200 Sekunden Berechnungen durchführen, für die der stärkste heutige Supercomputer über 10.000 Jahre benötigen würde? Was durch eine Indiskretion bereits einen Monat zuvor an die Öffentlichkeit drang, hat das Team um John Martinis inzwischen im Wissenschaftsmagazin Nature offengelegt. Dort wird eine hochkomplexe Berechnung als Nachweis der Quantum Supremacy dargestellt, ein Beweis, dass Quantencomputer schon heute Aufgaben durchführen können, die kein klassischer Computer in absehbarer Zeit bewältigen kann.

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Geräte mit Hautkontakt

Ein Touchpad mit künstlicher Haut kann man auch streicheln und kneifen. Bild: Marc Teyssier

Ein zärtliches Streicheln oder ein fester Kniff: Wenn das Smartphone oder der Laptop eine Haut hätte, könnte man sich dem Gerät impulsiver mitteilen. Das soll in Zukunft möglich sein, wenn es nach dem französischen Designer Marc Teyssier und seinem Team geht. In seinem Skin-On-Projekt hat Teyssier eine Kunsthaut entwickelt, mit der sich Touchpads, Computermäuse und Smartphones überziehen lassen.

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KI kann durch Wände sehen

Mit Funkwellentechnik ist es einem Forscherteam des MIT gelungen, Menschen durch Wände hindurch zu beobachten. Die Forscher setzten langwellige Funktechnik ein, konnten aber auf den Aufnahmen der zurückgeworfenen Funkwellen zunächst nichts erkennen. Dann nahmen sie einige Stunden parallel Funkwellen und sichtbare Bilder auf. Mit diesem Datenmaterial trainierten sie per Machine Learning eine künstliche Intelligenz, die nun Menschen und ihre Gesten in Funkwellenbildern erkennen kann, selbst durch Wände hindurch. Allerdings gelingt es mit diesem System nicht, Gesichter oder feine individuelle Merkmale zu identifizieren, wie die Forscher betonen. Die Privatsphäre der aufgenommenen Personen bleibe geschützt. (agr@ct.de)