c't 24/2019
S. 152
Wissen
Medienrevolution Podcasts

Das nahe Medium

Podcasts: mehr als ein temporäres Phänomen

Kein Medium kommt seinem Publikum so nahe wie Podcasts. Smartphones, Plattformen und Services ermöglichen jedem, mit wenig Aufwand hörenswerte Podcasts zu produzieren – eine kleine Medienrevolution.

Die Podcast-Revolution blieb namenlos und wurde vorher auch nicht ausgerufen. Sie geschah, während Facebook, YouTube und Twitter mit lautem Getöse die Weblogs und Tageszeitungen verschlangen. Heute sind die sozialen Netze allgegenwärtig. Aber inzwischen hören auch 10 Millionen Menschen in Deutschland wöchentlich Podcasts. Von Kolumnisten, die Zeit beim Pendeln vertreiben; von Hauptstadtjournalisten, die nun auch ihre Flurgespräche senden. Oder von Lifestyle-Coaches, die einem als Mentoren im Ohr sitzen.

Wer Podcasts hört, empfängt aber nicht einfach Radio digital. Podcasts brauchen echte Computer zum Abspielen. Deshalb kamen Podcasts erst mit der Mobilität dieser Geräte – also mit den Smartphones. Man könnte auf einem Buchdeckel schreiben, sie seien der eigentliche Start ins aktuelle Medienjahrhundert. Aber wozu noch Bücher, wenn man doch Podcasts hat?