c't 21/2019
S. 60
News
Snowden-Memoiren
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Bild: Jörg Carstensen/dpa

„Offenes Buch“

Edward Snowden veröffentlicht eine Autobiografie

Kein europäisches Land will sich bislang dazu durchringen, dem NSA-Whistleblower Edward Snowden politisches Asyl anzubieten. Nun meldete er sich mit seinen Memoiren aus dem russischen Exil zu Wort.

Über die Ereignisse rund um den NSA-Whistleblower Edward Snowden und seine Enthüllungen hat die Filmerin Laura Poitras mit „Citizenfour“ bereits eine Oscar-prämierte, sehr sehenswerte Doku produziert. Außerdem gibt es mit „Snowden“ einen herzerweichenden Spielfilm von Oliver Stone. Und dann sind da noch mindestens 14 Bücher, die seine Tat im Sommer 2013 beschreiben. Nun also kommt sein eigenes Buch und fügt dem ganzen Material eine neue Komponente hinzu.

Snowden selbst erzählt besser als Film, Doku und all die Bücher, wie einem IT-Techniker Zweifel an der Arbeit für die Geheimdienste kommen, bis zu dem Schluss, den er so formuliert: „Das Betriebssystem meines Landes – seine Regierung – hatte entschieden, dass es am besten funktionierte, wenn es defekt war.“ Defekt in dem Sinne, dass die Geheimdienste abseits aller Kontrollen alles überwachen und speichern können, was ihnen wichtig ist. Alles.