c't 2/2019
S. 26
Hintergrund
Geschlechtertrennung in Spielen
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Kerle unter sich

Warum Männer bestimmte Videospiele dominieren

Laut Statistik spielen Frauen so viel wie Männer. Doch bei den in Magazinen und auf YouTube dominierenden Genres trifft man sie weiterhin selten an. In einem Selbstversuch gehen wir möglichen Gründen nach.

Hersteller werden nicht müde zu beteuern, dass Videospiele keine Männerdomäne seien. „Mit ihrem Beitrag prägen Frauen die weltweite Spielekultur“, sagt Felix Falk, Geschäftsführer des deutschen Branchenverbands game. Laut dessen Statistik sind 47 Prozent der Spieler in Deutschland weiblich.

Was diese Zahl jedoch verbirgt, sind die Unterschiede bei den Genres. Laut einer US-Studie von Superdata Research dominieren Männer bei Rollenspielen und Ego-Shootern, Frauen bevorzugen hingegen häufiger Mobil- und Glücksspiele.

Das schlägt sich auch in der Beteiligung von Frauen in einschlägigen Foren wieder, in denen ihre Lieblingsgenres wenig Beachtung finden. Von den rund 340 Forenbeiträgen zur heise.de-Rezension zu „Red Dead Redemption 2“ ließ sich keiner als von einer Frau verfasster identifizieren. Wer „Battlefield 5“ mit Headset spielt, hört so gut wie nie eine weibliche Stimme. Besucher von E-Sport-Turnieren mit „League of Legends“ entdecken bestenfalls vereinzelt weibliche Teilnehmer. Der Frauenanteil im E-Sport betrug 2018 laut womeningames.org läppische fünf Prozent.