c't 16/2019
S. 104
Test
Vernetzte Überwachungskameras
Aufmacherbild

Wachposten

Neun smarte Überwachungskameras mit App-Steuerung für innen und außen

Nicht nur zur Urlaubszeit möchte man wissen, ob zu Hause alles in Ordnung ist. Smarte Überwachungskameras filmen kurze Videos, sobald sie Bewegung oder Geräusche in der Nähe registrieren und erlauben den beruhigenden Blick per App ins Heim.

Smarte Überwachungskameras sind per WLAN oder Ethernet-Kabel mit dem heimischen Netzwerk verbunden. Kommt Ihnen etwas vor die Linse, schicken sie eine Push-Benachrichtigung oder E-Mail und zeigen per App auf dem Smartphone den Live-Stream an.

Wir haben neun Kameras zwischen 70 und 400 Euro getestet, die sich für den Innen- oder für den Außenbereich eignen: die Baby von Arlo, die Eufycam E aus dem Hause Anker, Canarys Flex, die CTQ6C von Ezviz, Logitechs Circle 2, die Nest Cam iQ von Nest, Netatmos smarte Innenkamera, die Floodlight Cam vom Hersteller Ring sowie die Outdoor Camera 1080 P von Yi.

App-Steuerung

Jede der getesteten Kameras lässt sich über die jeweilige Hersteller-App einrichten und bedienen. Vorher muss man sich mit einer E-Mail-Adresse registrieren. Alle Apps zeigen Live-Bilder samt Ton aus den Kameras. Am Rechner greift man über den Browser zu, einige Kandidaten bringen auch eine eigene Mac- oder Windows-App mit. Bei allen Herstellern lassen sich mehrere Kameras mit einer App benutzen. Bis auf die Netatmo besitzen alle Kameras eingebaute Lautsprecher und erlauben es, mit dem Gefilmten zu sprechen (2-Wege-Audio oder „Talkback“).

Wenn eine Kamera Bewegungen registriert, beginnt sie die Aufzeichnung automatisch (mehr zur Speicherung weiter unten) und schickt eine Benachrichtigung auf den Sperrbildschirm. Das klappte zwar bei allen Kandidaten gut, wenn aber Katzen, Eichhörnchen oder Vögel durch das Kamerasichtfeld huschten oder Zweige und Blätter vor der Linse wehen, hagelt es oft störende Fehlalarme.

Bei jedem Modell kann man die Empfindlichkeit der Bewegungserkennung justieren. Mit definierbaren Aktivitätszonen im Sichtfeld überwachen manche Kameras etwa Tür und Fenster im Wohnzimmer, reagieren aber nicht darauf, wenn der Fernseher aufflackert. Über Zeitpläne können einige Geräte die Überwachung nur an bestimmten Wochentagen oder in der Nacht starten, etwa wenn alle schlafen. Erlaubt man den Apps die Standortbestimmung des Handys (Geofencing) und installiert sie auf den Handys aller Familienmitglieder, schalten die Kameras sich automatisch ein, sobald alle Bewohner das Haus verlassen haben. Die Geräte von Logitech, Canary, Ring, Nest und Netatmo unterscheiden zwischen bewegten Objekten und Personen. Die Modelle von Arlo, Nest und Netatmo benachrichtigen den Nutzer auf Wunsch auch bei Geräuschen.