c't 12/2019
S. 121
Hintergrund
Videostreamingdienst für Kinofilme

Roter Teppich bis ins Wohnzimmer

Videostreamingdienst für Superreiche

Seit Jahren geistert die Idee eines Videostreaminganbieters durch die Medien, der Filme in die eigenen vier Wände bringt, während diese noch im Kino laufen. In den USA ist mit „Red Carpet Home Cinema“ ein solcher Dienst nun tatsächlich gestartet – aber nicht für jedermann erschwinglich.

Keine mahnenden Worte seitens der amerikanischen Kinobetreiber, kein Widerstand von Hollywoodstudios und Regisseuren: Der jüngst in New York, Los Angeles and San Francisco erfolgte Start des Videostreamingdienstes „Red Carpet Home Cinema“ sorgte für weitaus weniger Aufsehen als im vergangenen Jahr die bloße Ankündigung des Napster-Gründer Sean Parker, sein Projekt „Screening Room“ starten zu wollen. Dabei ging und geht es in beiden Fällen darum, Konsumenten Filme nach Hause zu liefern, die noch im Kino laufen.

Doch während Parkers Idee schnell wieder im Sand verlief, konnte Red Carpet die Filmstudios Warner Bros., Paramount, Lionsgate, Annapurna Pictures, 20th Century Fox und Fox Searchlight von seinem Konzept überzeugen. Pro Jahr stehen so rund 40 Filme zur Verfügung, darunter Blockbuster wie „Aquaman“, „A Star Is Born“ und „Shazam!“. Verhandlungen mit weiteren großen Studios sollen noch laufen. Wo also liegt der Unterschied zwischen Screening Room und Red Carpet?