c't 11/2019
S. 30
Praxis
Bastelprojekte: Wake-on-ESP
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Funkwecker

PCs mit dem ESP8266 per WLAN einschalten, ausschalten und neustarten

Den PC aus der Ferne einschalten? Nichts leichter als das mit Wake-on-LAN. Aber schon Runterfahren aus der Ferne wird schwierig. Und ein Reset? Keine Chance. Mit unserem Wake-on-ESP ist das alles kein Problem. Er bedient einfach die Power- und Reset-Tasten des PCs. Befehle empfängt er per MQTT oder klassisch per Wake-on-LAN.

In meinem Flur steht eine kleine Kommode. Sie ist recht unauffällig, bis auf die Strom- und Netzwerkkabel, die dahinter verschwinden. In ihr versteckt sich nämlich mein Heimserver. Das ist so lange eine gute und ansprechende Lösung, bis ich den Server hart ausschalten oder neustarten muss. Darin befindet sich ganz normale PC-Hardware. Ausgefeilte Fernwartungstechniken bietet die nicht und ich muss jedes Mal suchen, bis ich den Ausschalter gefunden habe. Wer seinen PC ohnehin nur per WLAN angebunden hat oder bei wem die integrierte Wake-on-LAN-Funktion (WoL) nicht taugt. Viele Netzwerkkarten verweigern zum Beispiel das Aufwecken, wenn man sie per Bonding koppelt. Hier findet sich im Wake-on-ESP ebenfalls eine Lösung.

Unser Wake-on-ESP löst viele solche Probleme und schont die Hände. Er besteht aus wenigen Komponenten und überfordert selbst Elektroniklaien nicht. Seine Aufgabe ist es, auf Magic Packets, also Wake-on-LAN-Befehle, oder auf Kommandos über das IoT-Protokoll MQTT zu lauschen und den Kontakt zwischen den Power- oder Reset-Pins des Mainboards zu schließen – so wie es die Taster am Gehäuse auch tun.