c't 5/2018
S. 82
Test
Prozessoren
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Fusion 2.0

Ryzen-Prozessoren mit Vega-Grafik

Die Kombiprozessoren Ryzen 3 2200G und Ryzen 5 2400G sollen in günstigen Rechnern Grafikkarten überflüssig machen und genug Leistung für E-Sport-Spiele mitbringen. Obendrein hat AMD die integrierten Chipsatzfunktionen modernisiert.

Mit Ryzen hat sich AMD im letzten Jahr erfolgreich bei den Prozessoren zurückgemeldet. Nach Ryzen Threadripper für High-End-Systeme und Ryzen Mobile für Notebooks folgen als nächstes Puzzlestück nun die Kombiprozessoren „Raven Ridge“ für Desktop-PCs. Erkennbar sind die Ryzen-CPUs mit integrierter Vega-Grafik am Buchstaben „G“ in der Produktbezeichnung. Ryzen 3 2200G und Ryzen 5 2400G für Mainboards mit der Fassung AM4 lösen somit die Accelerated Processing Units (APU) der Serie A „Bristol Ridge“ mit veralteter Excavator-(Bulldozer-)Architektur ab.

Für Ryzen 3 2200G und Ryzen 5 2400G verwendet AMD das gleiche System-on-Chip wie für die Ryzen-Mobile-Prozessoren: Das Halbleiter-Die besteht aus vier CPU-Kernen, der Vega-Grafikeinheit und einem I/O-Hub für SATA- und USB-Ports.

Ryzen 5 2400G taktet nicht nur etwas schneller als der Ryzen 3 2200G, sondern kann per SMT acht statt vier Threads gleichzeitig verarbeiten. Zudem ist die Vega-11-Grafikeinheit mit 704 Shadern potenter als die Vega 8 des Ryzen 3 mit 512 Shadern und geringerem Takt.

Die beiden Raven-Ridge-Prozessoren passen auf alle AM4-Mainboards mit A320-, B350- und X370-Chipsatz, erfordern aber ein BIOS mit AGESA-Firmware 1.0.0.7 oder neuer. Passende BIOS-Updates haben die Mainboard-Hersteller seit Anfang Dezember zum Download bereitgestellt. In Rechnern mit älterer Firmware booten die Ryzen-Prozessoren mit Vega-Grafik nicht.