c't Retro 2018
S. 32
Geschichte
Commodore PET/CBM
Aufmacherbild

Der Pionier

Als Commodores PET/CBM-Serie die Ära der Mikrocomputer in Deutschland einläutete

Elektronische Dialogpartner – sofort antwortbereit, einfach zu programmieren, mit einem unendlich scheinenden Potenzial zum Lernen, Testen, Ordnen und Spielen: Das waren in den 70ern die ersten Tischcomputer von Commodore.

Vor 40 Jahren bekamen plötzlich ganz normale Menschen in Deutschland Spaß daran, sich an kleinen Bildschirmen auf Dialoge mit Datenverarbeitungsmaschinen einzulassen. Seit 1977 hieß der US-Präsident Jimmy Carter, hierzulande regierte eine sozialliberale Koalition unter Bundeskanzler Helmut Schmidt. Aus dem Radio erklangen Boney M.s „Rivers of Babylon“, Vader Abrahams „Lied der Schlümpfe“ und die „Grease“-Hymne „You’re the One That I Want“ von John Travolta und Olivia Newton-John. Der „Krieg der Sterne“ füllte die Kinokassen. In die Spielhallen zogen Space-Invaders-Automaten ein.

Und Computer? Die pflegten bislang in klimatisierten Rechenzentren zu stehen und nur für Fachleute interessant zu sein. Sicherlich gab es Bastler, die sich privat mit Computertechnik befassten, die aus Bausätzen geheimnisvolle Gebilde mit Drucktasten und blinkenden Lichtern zusammenlöteten – aber dergleichen galt als exotisches Steckenpferd. Wer mit einem eigenen Computer arbeiten wollte, musste sich allemal auf viel Fummelei und Kabelakrobatik einlassen, zudem mit viel Eigeninitiative Komponenten aus Übersee herbeischaffen.