c't 24/2018
S. 30
News
Facebook-Wandel
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Bannerwanderung

Facebook muss sich neu erfinden

Trotz eines Rekordgewinns muss Facebook neue Erlösquellen finden: Benutzer kehren im umsatzträchtigen Europa dem Dienst den Rücken und verlagern ihre Kommunikation von der Timeline in kleinere Kreise. Die Folgen tragen auch WhatsApp-Nutzer.

Eigentlich könnte Facebook-Chef Mark Zuckerberg rundum zufrieden sein. Der Umsatz seines Konzerns ist im dritten Quartal 2018 auf 13,7 Milliarden US-Dollar gestiegen. Das ist ein Drittel mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres sowie ein neuer Allzeitrekord. Täglich nutzen mehr als zwei Milliarden Menschen mindestens ein Produkt des Konzerns. Doch bei der Präsentation der Zahlen zeigte sich auch, vor welchen Problemen Facebook steht.

So stagniert die Benutzerzahl des Dienstes im nordamerikanischen Heimatmarkt seit fünf Quartalen, in Europa verlor Facebook sogar im zweiten Quartal in Folge eine Million Nutzer, was Facebook auf die DSGVO zurückführt. Neue Nutzer gewinnt das Netzwerk dagegen in Regionen, die für Online-Werbung weniger lukrativ sind, etwa Asien. Was Zuckerberg außerdem Sorge bereitet: Die Mitglieder teilten ihre Beiträge verstärkt gezielter mit einzelnen Freunden statt im Newsfeed, der bisher das Herzstück der Facebook-Nutzung war.