c't 24/2018
S. 106
Test
Musikverteilsysteme
Aufmacherbild

Musikverteiler

Zwölf Multiroom-Systeme mit WLAN

Funkvernetzte Musiksysteme versprechen großartigen Sound und lassen sich stressfrei per App oder Sprachsteuerung bedienen. Doch selbst wenn man die Vorzüge erst einmal nur in einem Raum nutzen möchte, will der Kauf des ersten Lautsprechers wohlüberlegt sein.

Musik drahtlos übers Netz zu schicken, ist kein Problem. So lässt sich auch der riesige HiFi-Turm samt Staubfänger-Verkabelung zugunsten kleiner, autonomer Lautsprecher in Rente schicken. Mit den günstigen Musik-Abos von Spotify & Co. gerät auch der Stress mit der Verwaltung einer MP3-Sammlung zunehmend in Vergessenheit.

Eines hat sich allerdings noch nicht durchgesetzt: ein übergreifender Standard, der die vernetzten Lautsprecher unterschiedlicher Hersteller nahtlos miteinander verbinden würde. Hinter der Kaufentscheidung für den ersten WLAN-Lautsprecher steckt somit immer auch die Entscheidung für eine ganze Produktfamilie. Aus diesem Grund holten wir uns für unseren Test von Musikverteilsystemen die Einstiegslautsprecher fast aller am Markt vertretenen Anbieter ins Labor. Selbst wenn man nur auf der Suche nach einem Bluetooth-Lautsprecher oder Smartspeaker mit Alexa ist, lohnt sich ein Blick auf das Testfeld: Einige Kandidaten erfüllen das eine oder andere Anforderungsprofil quasi nebenbei und die Multiroom-Fähigkeit bekommt man für einen geringen Aufpreis mit dazu. Einen Eindruck der Klangqualität vieler teureren Modelle innerhalb der jeweiligen Systeme gibt der Artikel „Musik in allen Räumen“ in c’t 2/2016, Seite 116.

Testfeld

Im Test sind zwölf Netzwerklautsprecher, die Musik per WLAN oder Ethernet in allen Räumen des Hauses verteilen können. HiFi-Firmen wie Bose, Heos (Denon), Panasonic, Sony und Yamaha steigen gegen den TV-Spezialisten Technisat oder die Lautsprecherschmieden von Dynaudio und Teufel in den Ring. Mit dem Pulse Flex 2i von Bluesound ist auch ein „High-Ender“ vertreten: Das kanadische Unternehmen gehört wie die Edelmarken NAD und PSB Speakers zur Lenbrook-Gruppe. Mit dem Arena steht zudem ein Lautsprecher des kalifornischen Start-ups Riva auf dem Prüfstand. Die Entwickler rund um den selbsternannten Audio-Guru Rikki Farr haben sich nichts weniger als die Neuerfindung des Sounds auf die Fahnen geschrieben.

Multiroom-Komponenten

Mit dabei ist natürlich auch Sonos – wir schnappten uns hier den Sonos One, obwohl sein Vorgänger Sonos Play:1 gut 30 Euro günstiger zu haben ist. Zum einen halten sich hartnäckig Gerüchte von einem Produktionsstopp des Play:1, zum anderen kann man sich die Informationen zum kleinsten Sonos-Speaker nach der Formel „Sonos One minus Alexa/Airplay2 = Play:1“ leicht selbst erschließen.

Am Anfang unserer ausführlichen Tabelle steht Amazons Echo Plus der zweiten Generation. Mit der Vorstellung eines Subwoofers und zahlreicher Echo-Variationen hat der Versandriese deutlich gemacht, dass er auch als Anbieter von hörenswerter Multiroom-Hardware Kasse machen will. Google belässt es derweil eher bei Referenzdesigns – die anderen Hersteller sollen die coolen Speaker liefern. Mit Google Cast hat der Internetgigant zumindest ein wichtiges Streaming-Protokoll im Markt. Wie gut es sich für den Multiroom-Betrieb eignet, werden wir in einer späteren c’t-Ausgabe beleuchten.

Die hier getesteten Netzwerklautsprecher arbeiten mit einer Echtzeitanalyse des Eingangssignals und passen die Wiedergabe dynamisch an. Die auf passive Lautsprecher ausgelegten Messverfahren für den Frequenzgang greifen deshalb zu kurz und bergen die Gefahr, im schlimmsten Fall einem Prüfstand-Modus des Herstellers aufzusitzen. Deshalb verzichten wir in diesem Test auf die Ermittlung des Frequenzgangs und legen statt dessen mehr Wert auf einen umfangreichen und qualifizierten Hörtest.

Ab ins Netz