c't 21/2018
S. 10
Leserforum
Leserbriefe

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Emotion manipuliert

Editorial: Angst, die Kontrolle zu verlieren, c’t 20/2018, S. 3

Mit großer Begeisterung habe ich Ihr Editorial gelesen. Über Ihre „neue Erkenntnis“, dass schon minimalistische Mimik von Robotern ausreicht, uns nachhaltig zu beeinflussen, musste ich allerdings ein wenig schmunzeln. Kennen Sie die Geschwindigkeitsselbstkontrollen, die uns mit einem traurigen blinkenden Smiley auf zu hohe und mit einem fröhlichen Smiley auf die richtige Geschwindigkeit hinweisen? Schon seit einigen Jahren wird unsere biologisch nicht unterdrückbare Reaktion auf auch nur angedeutete Mimik zu gewünschter Verhaltensanpassung genutzt. Dass nun bei Robotern oder technischen Geräten diese „Programmierung“ funktioniert, wundert mich nicht – selbst erfahren habe ich sie erst vor wenigen Wochen, als bei einer Tagung eine Horde von Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik entzückt gurrend um einen Roboterprototyp herumstanden, der in Zukunft im stationären Einzelhandel das Kundenherz weichklopfen soll. Kurzum: Keiner von uns ist vor Manipulation durch Emotion sicher, auch nicht im technischen Bereich. Schließlich sind wir keine Roboter.

Jeanette Kittel B

Maximal dämlich

Der Kampf ums Tracking, c’t 20/2018, S. 24

Ist Online-Werbung inzwischen so nervig, dass sie mehr abschreckt als einlädt?

Ich habe nichts gegen Werbung. Aber was soll ich mit Werbung für Dinge, die ich gerade gekauft habe? Ein TV reicht mir und wenn ich Dessous gekauft habe, darf monatelang niemand mehr an meinen Rechner, weil alle Webseiten voll mit halbnackten Frauen sind. Das ist nicht maßgeschneidert, das ist maximal dämlich und gehört abgeschafft. Danke Firefox.

Jens Liedtke B

Tracking erhöht Preise

Das Blockieren des Tracking ist der Tod des Online-Journalismus? Also ohne Werbung können Journalisten nicht mehr arbeiten? Werbefinanziert heißt letztlich, dass es natürlich der Endkunde bezahlt. Derjenige, der von der Werbung für das Produkt genervt den Tracking-Blocker einschaltet. Kein Tracking – keine Werbung – keine Werbekosten für den Produzenten – niedrigere Preise für den Endkunden. So würde für mich daraus der berühmte Schuh …

MikeWS F

Aufrüstungsspirale

Welche nobelpreisverdächtige Unternehmensberatung hat es geschafft, dass Firmen zu der irrigen Überzeugung gelangen, Werbung, die potenziellen Kunden derart auf die Nerven geht, dass sie alle Möglichkeiten suchen, diese abzuschalten, könne den Umsatz steigern? Es scheint hier eine „Aufrüstungsspirale“ entstanden zu sein, die immer mehr Werbepräsenz verlangt, um in der daraus resultierenden Werbeflut nicht unbemerkt unterzugehen. Dabei wird die eigentlich zu den alltäglichen Erfahrungen gehörenden Erkenntnis geflissentlich übersehen, dass man sich keine Freunde schafft, wenn man jemand täglich auf die Nerven geht.

Alexander Hans B

Steinzeit

Techniken und Hardware für 8K-Auflösung, c’t 20/2018, S. 16

Träume sind schön – ganz besonders solche in UHD, 4K, 8K, HDR und Dolby Vision auf LCD-, LED-, QLED- und OLED-Flatscreens. Aber Träume sind – das weiß der Volksmund – auch Schäume. Die mediale Wirklichkeit sieht anders aus und hört auf den Namen öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten, die uns Zuschauer mit der kleinsten aller HD-Auflösungen (720p) zum Besten hält. Das ist technische „Steinzeit“ in einem Land, das wie kaum ein anderes auf dieser Welt die Digitalisierung und die mit ihr verknüpften Zukunftstechnologien verpennt. Statt auf hochauflösende Flachbildschirme schauen wir in dieser Republik immer noch in die „Röhre“. Ein Graus!

Joachim Kiner B

Datenmitnahme ist wichtig

Office-Programme speziell für die Teamarbeit, c’t 20/2018, S. 134

Hat man sich mit Selbst- und Teamorganisation auseinandergesetzt, findet man sich in den Ansätzen der im Artikel vorgestellten Portale sofort wieder: Aufgabenverwaltung, Notizen und Wissensspeicherung sowie -weitergabe funktionieren hier einfach besser als mit Dokumenten und Mail. Die Entscheidung für ein Portal (z. B. eines der vorgestellten) bedeutet jedoch auch eine längerfristige Kopplung der persönlichen und/oder Team-Produktivität daran. Vor einer Entscheidung für ein Werkzeug sollte neben den bereitgestellten Funktionen daher unbedingt „Freedom-to-leave“ abgeklärt werden, das heißt, wie kann der Online-Service unter strukturierter Mitnahme aller erfassten persönlichen/Unternehmens-Daten, Aufgaben und Referenzinformationen wieder verlassen werden? Was, wenn der Service wieder geschlossen wird oder sich der Zahlungsplan auf einmal unmoralisch ändert oder eine Alternative einfach besser ist? Dieser Aspekt fehlt mir im Artikel, ist aber eine kritische Funktion, die bei der Open-Source-basierten Konkurrenz (die vielleicht nicht so ausgefeilt und schick ist) geboten werden kann.

Immanuel Wilhelmy B

Lebensgefährlich

Kleinst-E-Mobilität in den USA – ein Selbstversuch, c’t 20/2018, S.  62

E-Tretroller machen Spaß und sind praktisch. Aber sind sie auch sicher?

Dieses Spielzeug-Elektro-Scooter sind lebensgefährlich, da sie viel zu kleine Räder haben. Kommt man damit in ein Schlagloch, ist ein Sturz unvermeidlich. Ich kann das beurteilen, denn ich fahre selbst seit fünf Jahren einen selbstgebauten E-Tretroller. Er hat viel größere Räder, Scheibenbremsen und einen 1,5-kW-Hinterrad-Antrieb. Leider darf ich damit nur auf privaten Waldwegen fahren.

Jörg von Roos B

WLAN statt USB

Tipps & Tricks: Fotos vom Android-Phone auf den PC übertragen, c’t 20/2018, S. 144

Daten und Bilder übertragen geht auch sehr einfach und komfortabel per WLAN. Ich nutze die App „WiFi File Transfer“. Sie leistet mir gute Dienste. Wenn man viele Dateien überträgt, sollte man die Option „komprimiert übertragen“ wählen.

OttoZ F

Geht auch mit SMBFS

Schon seit Jahren nutze ich den Total Commander für Android mit dem dazugehörigen LAN-Plug-in zur Übertragung jeglicher Dateien zwischen Android-Smartphone und Windows-Welt per SMBFS. Ob nun direkt auf einen Windows-Computer oder auf ein NAS.

DS66 F

Cloud-Speicher vs. Backup

Sicherheits-Checkliste Backup, c’t 20/2018, S. 90

Beim Backup ist mir eins aufgefallen: Irgendwann in den letzten Windows-Updates haben es Dropbox, OneDrive & Co. geschafft, dass die dort gespeicherten Dateien zwar lokal angezeigt werden, aber in Wirklichkeit nur in der Cloud gespeichert sind, also keinen Speicherplatz auf der lokalen Festplatte belegen. Dies wird erst beim ersten Zugriff nachgeholt, da wird die Datei nämlich heruntergeladen und lokal gespeichert.

Das ist halt blöd beim Backup, wenn man sein ganzes Userverzeichnis auf eine USB-Platte schieben möchte und dadurch die Cloud-Speicherdienste dazu bringt, alles auf die Festplatte zu schaufeln … Aber ich befürchte, das ist effektiv nicht anders lösbar.

Sebastian Wasl B

DSGVO falsch verstanden

100 Tage DSGVO – eine erste Bilanz, c’t 19/2018, S. 162

c’t-Leser Roland Mainka verteidigt die DSGVO: Behörden und Verbände hätten geschlampt, nicht der Gesetzgeber.

Man muss den Eindruck gewinnen, dass diejenigen, die sich so fürchterlich über die DSGVO aufregen, schlichtweg keine Ahnung von der Sache haben: Viel Meinung, aber wenig Wissen. Die DSGVO ist durchdacht, richtig und wichtig! Sie tut das, was sie soll, nämlich unsere europäische Vorstellung von Datenhoheit sicherstellen: „Ich bin Herr meiner Daten und niemand darf sie ohne mein Einverständnis sammeln oder sogar damit Geschäfte machen – Punkt.“ Das ist natürlich eine Breitseite gegen die amerikanischen Datenkraken und auch all die europäischen Firmen, die damit liebäugeln, mit Big Data den großen Reibach zu machen – und schlussendlich uns Menschen zu manipulieren. Die Folgen des „Datenzeitalters“ werden unseren Kindern genauso um die Ohren fliegen wie uns heute der Klimawandel.

Die aktuellen Probleme mit der DSGVO sind allesamt hausgemacht. Alle Verantwortlichen hatten zwei Jahre Zeit, sich in Ruhe damit auseinanderzusetzen. Es wäre genügend Zeit gewesen für die Verbände, um neue Software, Vorlagen und Handreichungen für ihre Vereine zu erstellen. Es haben alle einfach verpennt und jetzt werden diejenigen, die die Umsetzung der DSGVO nicht aus eigener Kraft wuppen können, im Regen stehen gelassen. Noch nicht einmal die Landesdatenschützer waren so wirklich vorbereitet. Sie hätten schon 2016 Aufklärung betreiben und Druck machen müssen – das ist der Skandal!

Roland Mainka B

Ergänzungen & Berichtigungen

TRIM unter Linux und macOS

Daten auf Computern richtig löschen, c’t 20/2018, S. 122

Unter Linux wird das TRIM aus Performancegründen nicht unmittelbar abgesetzt. Stattdessen räumen moderne Distributionen das System regelmäßig mit dem Befehl fstrim --all auf. Apple aktiviert bei macOS das TRIM standardmäßig nur für die eigene Hardware.

Falsche ISBN

Buchkritik: Die Kunst der Scheinangriffe, c’t 20/2018, S. 184

Die korrekte ISBN des Buches „Penetration Testing mit Metasploit“ lautet: 978-3-95845-595-5.

Wir freuen uns über Post

Ausgewählte Zuschriften drucken wir ab und kürzen sie wenn nötig sinnwahrend.

Antworten sind kursiv gesetzt.

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