c't 21/2018
S. 30
News
Windows

Deadline verschoben

Microsoft verlängert den Support für Windows – aber nicht für jeden

Sowohl für Windows 7 als auch für Windows 10 hat Microsoft die Support-Fristen verlängert. Das ist an sich zwar erfreulich, gilt jedoch keineswegs für jeden und ist auch nicht immer kostenlos.

Zuerst die schlechte Nachricht: Auch wenn wohl alle Nutzer gern von Fristverlängerungen profitieren würden, gelten sie doch nur für Kunden mit Volumenlizenzverträgen. Zudem unterscheiden sich die Details der Verlängerungen je nach Windows-Version und -Edition. Doch der Reihe nach.

Zuerst zu Windows 7: Für dieses Betriebssystem endet der Support am 14. Januar 2020, also in etwas mehr als einem Jahr. Nach diesem Zeitpunkt will Microsoft keine kostenlosen Sicherheits-Updates mehr zur Verfügung stellen. Daran ändert sich auch nichts. Neu ist aber, dass Kunden, die Lizenzen für Windows 7 Pro oder Enterprise im Rahmen eines Volumenlizenzvertrages erworben haben, über den Zeitpunkt hinaus bis zu drei Jahre kostenpflichtig Support erhalten können. Was das genau kostet, hat Microsoft noch nicht verraten, klar ist aber bereits, dass die Kosten pro Gerät anfallen und mit jedem Jahr steigen. Wer zusätzlich einen Software-Assurance-Vertrag abgeschlossen hat, bekommt Rabatt. Auslaufen soll das Angebot im Januar 2023. Im gleichen Monat endet der Support für Windows 8.1.

Manche Kunden können die wichtigen Sicherheits-Updates künftig länger als andere bekommen.

Nun zu Windows 10: Davon veröffentlicht Microsoft halbjährlich neue Versionen. Nutzer der Home-Edition bekommen sie zwangsweise direkt nach der Veröffentlichung installiert. Nutzer der Editionen Pro, Enterprise und Education hingegen können das Upgrade zwar nicht verhindern, aber hinauszögern, und alle Windows-Installationen, die deshalb nicht auf dem aktuellen Stand sind, bekommen weiterhin Sicherheitsupdates. Wie lange das passiert, unterscheidet sich künftig nicht nur je nach Edition, sondern auch je nach Erscheinungstermin der Version.

Zuerst zu den Editionen, denn das ist noch relativ simpel: Für Home und Pro ändert sich nichts, hier bleibt es grundsätzlich bei 18 Monaten Support. Anders Enterprise und Education: Diese werden künftig entweder 18 oder aber 30 Monate lang unterstützt. Welcher Zeitraum gilt, hängt dabei von der jeweiligen Version ab. Für die beiden im Jahr 2015 erschienenen Versionen 1507 und 1511 ist der Support bereits ausgelaufen. Die danach erschienen Versionen 1607, 1703, 1709 und 1803 erhalten alle 30 Monate Support. Das gilt auch für die anstehende Version 1809.

Ab 2019 beginnt dann ein Wechselspiel: Die für die erste Jahreshälfte 2019 geplante Version wird nur 18 Monate Support erhalten, die für die zweite Jahreshälfte geplante Version hingegen 30 Monate, und das soll auch für alle nachfolgenden Jahre gelten: Die Frühjahrsversion bekommt 18, die Herbstversion 30 Monate.

Zum Kasten: Und was ist mit den anderen Kunden?

Das mag alles kompliziert klingen, erfüllt aber immerhin die Forderungen von Unternehmen und Institutionen, die es anders als Microsoft selbst für gar nicht nötig halten, ständig neue Windows-10-Versionen zu installieren. Besitzer von Enterprise- und Education-Editionen können das Upgrade nun gut zwei Jahre lang verzögern, sofern sie eine im Herbst erschienene Version installiert haben. Bleibt zu hoffen, dass Microsoft irgendwann einsieht, dass auch viele andere Kunden gern selbst entscheiden wollen, wie oft sie auf eine neue Version umsteigen. (axv@ct.de)