c't 20/2018
S. 33
News
Kameratechnik, Quantenkryptografie, Teilchenbeschleuniger

Fensterscheibe nimmt Bilder auf

Professor Rajesh Menon am Versuchsaufbau: Die Kamera ohne eigene Optik befindet sich am Rand des Fensterglases und kann das Bild rekonstruieren, das durch die Scheibe scheint. Bild: Dan Hixson, University of Utah

Eine Kamera, deren Bildsensor eine Fensterscheibe als Optik nutzt – mit dieser Idee wollen Forscher an der University of Utah unscheinbare Sicherheitssysteme möglich machen. Während der größte Teil des Lichts einfach durch die Scheibe dringt, wird etwa ein Prozent vom Glas gestreut. Dieses unfokussierte Licht nimmt der Sensor am Rand der Scheibe auf und erzeugt ein diffuses Bild. Das ist von einem menschlichen Betrachter nicht zu deuten, enthält aber genug Informationen, damit das Ursprungsbild von einem Bildverarbeitungsalgorithmus weitgehend rekonstruiert werden kann.

Sie wollen wissen, wie es weitergeht?

Quantenrepeater

Arbeit an Photonenquellen: Das Institut für Halbleiteroptik, Stuttgart, ist an der Quantenrepeater-Entwicklung beteiligt. Bild: Uni Stuttgart

Das Verbundprojekt Q.Link.X will Quantenrepeater entwickeln, die die Reichweite der Quantenkryptografie erhöhen sollen. Während klassische Verschlüsselung auf aktuell kaum lösbare mathematische Probleme setzt, kann aufgrund quantenmechanischer Gesetze eine Übertragung so abgesichert werden, dass sie rein physikalisch nicht unbemerkt abgehört werden kann. Allerdings ist dieses Verfahren in optischen Glasfasern heute nur über Distanzen bis etwa 100 Kilometer möglich. 24 deutsche Hochschulen wollen nun im gemeinsamen Projekt die mögliche Übertragungsdistanz mittels Quantenrepeatern vervielfachen. (agr@ct.de)

Sie wollen wissen, wie es weitergeht?

Elektronen surfen auf der Plasmawelle

Das neue Elektronenstrahlrohr der Awake-Kooperation beschleunigt Elektronen im Plasma mit der bis zu 50-fachen Leistung bisheriger Linearbeschleuniger. Bild: CERN

Neuartige Teilchenbeschleuniger können im Vergleich zu bisher genutzten Anlagen eine bis zu 50-fache Beschleunigung für Elektronen erzeugen. Das hat ein technischer Durchbruch am CERN belegt. Im konkreten Versuch erreichten die Elektronen im experimentellen Plasmabeschleuniger über eine Strecke von 10 Metern eine Energie von 2 Gigaelektronenvolt. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass Elektronen mit der neuen Technik auf jedem Meter ein Gigaelektronenvolt aufnehmen können, heutige Linearbeschleuniger benötigen dafür 50 Meter.