c't 20/2018
S. 98
Test
Gaming-Grafikkarten mit Vega-GPU
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Vegas, Baby!

Fünf Grafikkarten mit AMDs Vega-Grafikchip für Gamer

Grafikkarten mit AMDs Vega-GPUs stellen Spiele in der WQHD-Auflösung (2560 × 1440) mit voller Detailstufe flüssig dar. Inzwischen sind sie problemlos erhältlich, die Preise sind seit Jahresbeginn stark gefallen. Fünf Modelle sollen im Labor beweisen, wo ihre jeweiligen Stärken liegen und ob sie besser sind als AMDs Referenzdesigns.

Aufgrund des Booms bei Kryptowährungen waren Grafikkarten mit Vega-GPUs bis vor kurzem nur schwer zu bekommen, und das auch nur zu Mondpreisen. Vorerst scheint der Schürfwahn abzuebben, die Angebotsseite entspannt sich und die Preise fallen wieder. Die günstigsten Karten mit Vega-56-GPU bekommt man inzwischen ab 400 Euro, Vega-64-Boards starten bei etwa 470 Euro, Tendenz fallend. Damit sind AMDs Spitzenmodelle jetzt erstmals seit ihrer Markteinführung nicht nur gut verfügbar, sondern auch preislich attraktiv – wenngleich die Händlerpreise nach wie vor meist über AMDs Empfehlung liegen.

Wir holten fünf Grafikkarten im Herstellerdesign mit Vega-56- oder Vega-64-GPU ins Labor und prüften nicht nur ihre Performance, sondern auch, welche die beste Kombination aus möglichst hoher Kühlleistung und möglichst geringer Lautstärke bieten. Zum Testzeitpunkt waren die Powercolor Radeon RX Vega 56 Red Dragon (400 Euro) und die Sapphire Pulse Radeon RX Vega 56 (440 Euro) die günstigsten Grafikkarten mit Vega-GPU. Die Asus ROG Strix Radeon RX Vega 56 OC Gaming fanden wir ab 500 Euro.

Die mit 470 Euro billigste Vega-64-Karte ist Gigabytes Radeon RX Vega 64 Gaming OC, die rund 50 Euro weniger als ihre Vega-56-Schwester kostet. Teuerste Karte im Testfeld ist die Sapphire Nitro+ Radeon RX Vega 64 mit etwa 570 Euro. Allerdings schwankten einzelne Preise während des Testzeitraums um bis zu 10 Prozent von einem Tag auf den anderen.

Darüber hinaus interessierte uns der Vergleich mit dem Kühlsystem des AMDs-Referenzdesigns. Immerhin findet man diesen Kühler mit Axiallüfter auch auf Modellen einiger Hersteller wie MSI und Asrock. Daher nahmen auch AMDs Referenzkarten der Radeon RX Vega 56 und Vega 64 am Test teil, die uns AMD zum Launch zur Verfügung gestellt hatte [1].

Wenige Gemeinsamkeiten

In vielen Punkten unterscheiden sich ihre Vega-Karten, doch in einer Hinsicht sind sich die Hersteller einig: Sie setzen nicht wie AMDs Referenzkarten auf einen kleinen, lauten Radiallüfter, der die Luft am Kartenende aus dem Gehäuse befördert. Stattdessen belüften mindestens zwei Axiallüfter die großen Kühler – mit dem Nachteil, dass sie die unter Last heiße Abluft im Gehäuse verwirbeln. Daher sollte man für eine gute Gehäusebelüftung sorgen, etwa durch einen hinteren Gehäuselüfter oder einen an der Gehäusedecke wie bei unseren Bauvorschlägen [2].