c't 18/2018
S. 30
News
Medizintechnik, Gebäudesimulation, Deepfakes, Durchleuchtung

Mobiles Radar ersetzt das Stethoskop

Berührungsloses Abhorchen der Herzaktivität und digitalisierte, objektive Messwerte – das sind die Vorzüge einer neuartigen Radaranlage am Krankenbett.

Das biomedizinische mobile Radarsystem nimmt Herztöne berührungslos auf. Bild: FAU, Kilin Shi

Das Abhören des Herzschlags könnte schon in naher Zukunft der Vergangenheit angehören, sobald Radartechnik Einzug in die Krankenzimmer gehalten hat. Mit mobilen Radargeräten ist es einem Forscherverbund gelungen, berührungslos die Vitalfunktionen eines Patienten zu überwachen. Beteiligt sind die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), die Brandenburgische TU Cottbus und das Universitätsklinikum Erlangen.

Das althergebrachte Abhorchen der Herzgeräusche hat klare Nachteile: Die Diagnose erfolgt dabei höchst subjektiv. Es ist von der Erfahrung und Hörfähigkeit des Arztes abhängig, ob beispielsweise Herzklappenprobleme korrekt beurteilt werden. Das neue Verfahren funktioniert berührungslos und liefert digitale Messwerte. Die Fehlerquelle Mensch wird etwas verringert. So gelang es bereits in Vergleichstests mit einem EKG, den ersten Herzton im Pumpzyklus, den sogenannten S1, zuverlässig zu bestimmen.

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Tool gegen Sommerhitze

Wie wird sich ein Bauentwurf auf die jeweilige Raumtemperatur in der Sommerhitze auswirken? Diese Frage beantwortet ein Simulationstool in Form einer Webanwendung, die im Rahmen einer Dissertation an der TU Wien entstanden ist und nun kostenlos zur Verfügung gestellt wird.

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Forscher entlarven Deepfakes

Eine Behörde des US-Verteidigungsministeriums, das DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency), will mit neuen Tools Deepfake-Video-Fälschungen entlarven. Im Rahmen des Projekts Media Forensics seien nun einige feine Besonderheiten erkannt worden, die insbesondere die Klasse der GAN-manipulierten Videos verraten, sagt Matthew Turek, der das Projekt leitet. Mit der jungen KI-Technik der GANs (Generative Adversarial Networks) lassen sich besonders realistische künstliche Bilder und Videos erzeugen (siehe c’t 8/18, Seite 104).

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Röntgenbilder werden farbig

Eine 3D-Aufnahme eines Handgelenks mit Armbanduhr: Weiches Gewebe wird in roter Farbe dargestellt, harte Knochen in Weiß. Bild: Mars

Mit einer Partikelerkennung, die am europäischen Kernforschungszentrum CERN entwickelt worden ist, hat der neuseeländische Anbieter Mars Bioimaging einen 3D-Scanner für den medizinischen Einsatz ausgerüstet. Das Ergebnis sind 3D-Aufnahmen, auf denen verschiedene Farben unterschiedliche Gewebearten und Körperstoffe wie Muskelfasern, Fett, Wasser oder Calcium-Verbindungen repräsentieren.