Mobiles Radar ersetzt das Stethoskop
Berührungsloses Abhorchen der Herzaktivität und digitalisierte, objektive Messwerte – das sind die Vorzüge einer neuartigen Radaranlage am Krankenbett.
Das Abhören des Herzschlags könnte schon in naher Zukunft der Vergangenheit angehören, sobald Radartechnik Einzug in die Krankenzimmer gehalten hat. Mit mobilen Radargeräten ist es einem Forscherverbund gelungen, berührungslos die Vitalfunktionen eines Patienten zu überwachen. Beteiligt sind die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), die Brandenburgische TU Cottbus und das Universitätsklinikum Erlangen.
Das althergebrachte Abhorchen der Herzgeräusche hat klare Nachteile: Die Diagnose erfolgt dabei höchst subjektiv. Es ist von der Erfahrung und Hörfähigkeit des Arztes abhängig, ob beispielsweise Herzklappenprobleme korrekt beurteilt werden. Das neue Verfahren funktioniert berührungslos und liefert digitale Messwerte. Die Fehlerquelle Mensch wird etwas verringert. So gelang es bereits in Vergleichstests mit einem EKG, den ersten Herzton im Pumpzyklus, den sogenannten S1, zuverlässig zu bestimmen.