c't 18/2018
S. 122
Test
E-Bike-Motoren
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Trittgehilfen

E-Bike-Motoren im Vergleich

Von No-Name bis fast unerschwinglich – auf dem jungen E-Bike-Markt tummeln sich diverse Motorenhersteller. Wir haben die wichtigsten Motoren samt Akku und App getestet.

Die Entscheidung für ein bestimmtes Pedelec-Modell beginnt mit Gedanken über den Einsatzzweck. Wenn der feststeht, muss man ein Auge auf die Ausstattung des Wunschmodells werfen. Dabei spielt der Motor erst mal die Hauptrolle. Zum einen bestimmt er primär die Fahreigenschaften des Rades und dessen Möglichkeiten (Reichweite, Sportlichkeit, Alltagstauglichkeit), zum anderen ist er das einzige Bauteil außer dem Rahmen, das später nicht mehr getauscht werden kann.

Am beliebtesten bei den Pedelec-Herstellern sind bislang die Motoren von Bosch. Der Zulieferer bot früher als mancher Konkurrent Motoren für verschiedene Zwecke an. Entsprechend breit ist Bosch mittlerweile aufgestellt – aber auch nicht gerade billig.

In etwas preiswerteren E-Bikes findet sich oft der Antrieb von Yamaha. Der Fahrradkomponentenhersteller Shimano ist erst 2016 mit seinen Steps-Motoren in den Markt eingestiegen, konnte sich aber vor allem im sportlichen Sektor gegenüber den eingesessenen Konkurrenten behaupten. Brose lieferte bislang Autoteile und versucht sich mit seiner Drive-Serie nun im E-Bike-Markt. In großen Fahrradketten finden sich darüber hinaus oft E-Bikes mit Impulse-Motoren. Sie stammen von Derby Cycle, das mit Focus oder Raleigh auch etliche Fahrradmarken besitzt.

Außer diesen vier marktdominierenden Herstellern gibt es noch etliche andere, die größtenteils im Billig-Segment Fuß gefasst haben. Die meisten von ihnen haben sich auf die einfacher herzustellenden und einzubauenden Nabenmotoren spezialisiert. Bestes Beispiel ist der chinesische Hersteller Bafang.

Für den Test haben wir uns Motoren der vier momentan wichtigsten beziehungsweise meist angebotenen Hersteller Bosch, Brose, Shimano und Yamaha angeschaut. Hinzu kamen noch kleinere Anbieter wie Impulse und No-Name-Produkte. Da die Motoren nur in Form kompletter E-Bikes verkauft werden und deren Preise von der übrigen Ausstattung abhängen, haben wir auf Preisangaben in der Hefttabelle verzichtet.

Es gibt drei Positionen, an denen ein Motor im E-Bike sitzen kann: In einer der beiden Radnaben oder im Tretlager. Kaum ein anderer Faktor als die Motorposition entscheidet so grundsätzlich über die Charakteristik und Einsatzmöglichkeiten eines E-Bikes. Unabhängig davon haben alle drei Einbauorte eigene Vor- und Nachteile.