c't 16/2018
S. 184
Buchkritik
IT-SciFi-Roman

Verstörender Netzspuk

Der Kartellrechtler und Social-Media-Kenner Anselm Rodenhausen gießt einen genial-giftigen Cocktail bereits vorhandener und angeforschter Technik in einen Oxforder Uni-Alltag der sehr nahen Zukunft.

Man nehme Smartwatches, Google Glass, Facebooks universelles Account- und Gruppenwesen, Whatsapps Chat-System, außerdem autonome, mit dem Netz koppelbare Fahrzeuge und füge das Konzept von Assistenten wie Alexa hinzu. Das Ganze wird mit einer neuralen Schnittstelle gewürzt und mit künstlicher Intelligenz abgeschmeckt: Fertig ist Spannwerk, das allgegenwärtige Social Network der nächsten Generation, das die heutigen Silicon-Valley-Riesen abgelöst hat – geschaffen von einem blitzschnell gewachsenen Berliner Start-up. Mit seinen neu entwickelten Haftschalen namens „Contacts“ serviert es den Nutzeraugen eine hoch immersive Mixed Reality mit exklusiven Bereichen. Vor diesem Hintergrund kommt es zu tödlichen Ereignissen – ausgelöst von nur allzu bekannten Triebkräften wie Machthunger, Angst, Liebe, Neugier und der Sehnsucht nach Anerkennung.