c't 14/2018
S. 62
Kurztest
Mobiler Monitor

Reise-Schirm

Mit AOCs mobilem USB-C-Monitor I1601FWUX lässt sich das Notebook-Display unterwegs komfortabel erweitern. Einzige Voraussetzung: Es muss die Videosignale per USB-C zum Monitor schicken.

Aufmacherbild

Manch einer wird sich unterwegs etwa auf längeren Dienstreisen über eine ergänzende Schirmfläche zum Notebook-Display freuen. Das geht sehr einfach mit AOCs mobilem Monitor: Der I1601FWUX passt mit ins Notebook-Fach von Rucksack oder Aktentasche und wiegt gerade mal 800 Gramm, mit Cover ein Kilogramm.

Der 15,6-zöllige Monitor (40 cm Diagonale) bringt auf seiner knapp 35 cm × 20 cm großen Schirmfläche 1920 × 1080 Pixel unter. Er wird per USB-C ans Notebook angeschlossen, bekommt darüber die Videoinformationen und braucht keine eigene Stromversorgung. Betreibt man ihn im erweiterten Desktop-Modus, kann man ihn zusätzlich zu der Notebook-eigenen Bildfläche nutzen.

Das schmal eingefasste IPS-Panel nutzt als Monitorfuß ein wie für Tablets übliches Hardcover. Darauf stützt man das Display wahlweise quer oder hochkant ab, gehalten wird es über Magnete in den Abschlussleisten des faltbaren Covers. Das Display lässt sich damit von fast senkrecht um 20 Grad nach hinten neigen, wobei die gesamte Konstruktion erstaunlich stabil steht. Beim Transport dient das Cover als schützender Displaydeckel.

Der Helligkeitsregler im Einstellungsmenü des Notebooks ist deaktiviert, stattdessen stellt man Helligkeit, Kontrast, Overdrive und den augenschonenden Low-Blue-Light-Modus im On-Screen-Menü des Monitors ein. Das Menü öffnet sich beim Druck auf das kleine Knöpfchen neben der USB-C-Buchse: Nach vier Sekunden lässt sich der angewählte Parameter einstellen, nach vier Sekunden Untätigkeit schließt sich das Menü wieder – simpel, aber effektiv. Während sich das Menü automatisch mit dreht, wenn man das Display hochkant betreibt, muss man Windows die neue Ausrichtung im Anzeigenmanager manuell mitteilen.

Je nach eingestellter Leuchtdichte liegt die Leistungsaufnahme zwischen 3 Watt bei dunklen 15 cd/m2 und 6 Watt beim Maximum von 185 cd/m2. Der Schirm ist unten links etwas dunkler und die Mitte ist etwas heller, insgesamt geht die Ausleuchtung aber in Ordnung. Die Farben wirken subjektiv flau und sind es auch gemessen – das 6-Bit-Panel deckt nicht einmal den sRGB-Farbraum ab. Für die mobile Fotobearbeitung taugt der USB-Monitor also nicht. Bewegt man den Kopf aus dem Zentrum des Displays, wird die Darstellung schnell dunkler: Das IPS-Display ist von der preiswerteren Sorte, was auch der eher mäßige Kontrast von 725:1 verdeutlicht.

Der im Menü einstellbare Overdrive bekämpft die Schlieren an schnell bewegten Objekten noch am besten in der mittleren Stufe; bei maximalem Overdrive entstehen extreme Doppelkonturen an kontraststarken Kanten; für Spieler ist beides nichts.

Alles in allem empfiehlt sich der mobile I1601FWUX von AOC damit vor allem für die komfortable Bearbeitung von Texten und Tabellen auf Reisen. Im Zug sollte man den Platz am hellen Fenster allerdings meiden und das Notebook besser mit Netzteil betreiben. Die 190 Euro für den I1601FWUX könnte man beim Mobilrechner einsparen, dessen Display dann eine Nummer kleiner sein darf. (uk@ct.de)

Tabelle
Tabelle: AOC I1601FWUX