c't 14/2018
S. 144
Praxis
Sichere Datenübertragung mit SSH
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Sicher unterwegs

Verbindungen mit SSH verschlüsseln

Mit SSH stellen Sie eine sichere verschlüsselte Verbindung zu entfernten Rechnern her. Dort können Sie Kommandos ausführen und sogar grafische Anwendungen starten. Bei der Übertragung von Dateien sind Sie mit SCP und SFTP auf der sicheren Seite. Selbst TCP/IP-Ports lassen sich über den SSH-Kanal weiterleiten.

Die Programmsammlung SSH enthält gleich mehrere Werkzeuge zum Aufbau gesicherter Verbindungen und für sichere Datentransfers. SSH kann ähnlich einem VPN sogar TCP-Verbindungen verschlüsselt weiterleiten. Damit Sie sich mit einem der Client-Programme (ssh, scp usw.) zu einem anderen Rechner verbinden können, muss dort ein SSH-Server laufen.

SSH zählt zu den Standard-Tools von Linux und macOS. Die meisten Linux-Distributionen installieren den Client automatisch (Paket openssh-client), den Server rüsten Sie über das Paket openssh-server nach. Unter macOS aktivieren Sie den SSH-Server in den Systemeinstellungen unter „Freigaben/Entfernte Anmeldung“. Auch für Windows, iOS und Android gibt es die Software.

Der erste Kontakt

Angenommen, Sie haben bei einem Hoster einen virtuellen Server gemietet, auf dem eine Linux-Distribution samt SSH-Server läuft. Mithilfe Ihrer Zugangsdaten stellen Sie nun vom lokalen Linux- oder macOS-System aus im Terminalfenster mit einem Kommando nach dem Muster ssh benutzer@example.com eine Verbindung her. Statt eines Hostnamens akzeptiert der Befehl auch eine IP-Adresse hinter dem „@“-Zeichen. Lautet der Benutzername auf beiden Systemen gleich, können Sie den Teil „benutzer@“ einfach weglassen.