c't 11/2018
S. 118
Test
Linux-Distribution
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Ubuntu 18.04 LTS: Linux-Distributionen mit bis zu fünf Jahren Support

Unity ist vom Tisch, Gnome und X-Server wieder Dreh- und Angelpunkt. Das neue Ubuntu schaut dem Anwender aber mehr auf die Finger. Und das neue Livepatching vertagt lästige Neustarts.

Langzeitpflege, Snap-Pakete in der Standardinstallation und im Betrieb eingespielte Kernel-Fixes sind die Highlights des neuen Ubuntu 18.04. Die Version mit dem Codenamen „Bionic Beaver“ ist zudem das erste Release mit Long Term Support (LTS), das standardmäßig den Ubuntu Desktop verwendet – die bei Ubuntu 17.10 neu eingeführte Bedienoberfläche auf Gnome-Basis, die das zuvor genutzte Unity beerbt, das Ubuntu-Sponsor Canonical vor einem Jahr fallen ließ. Neu ist auch eine Minimal-Installation. Die Desktop-Installer können allerdings nur noch ganze Partitionen verschlüsseln. Außerdem will das Betriebssystem jetzt einige Dinge vom Anwender wissen, die es in Windows-Manier beim ersten Start abfragt.

Herzlich willkommen

Beim ersten Anmelden am System zeigt der Ubuntu Desktop einen „Willkommen“-Dialog, der zuerst auf die neue Bedienoberfläche hinweist – allerdings in Englisch, denn der Dialog wurde nicht übersetzt. Diese Nachlässigkeit ist auch kein Wunder, denn Canonical hat das Ganze erst ungefähr eine Woche vor Fertigstellung integriert; auch an vielen anderen Stellen wurde kurz vor knapp noch geschraubt. Darum ist wohl auch die Lokalisierung im Installer teilweise unvollständig.

Im zweiten Schritt animiert der Willkommensdialog zur Aktivierung von „Canonical Livepatch“. Laut der knappen, vagen, englischen Erklärung helfe der Dienst, das System sicher zu halten, indem er Updates im Betrieb anwende, die normalerweise einen Neustart erfordern. Letztlich versorgt der Dienst lediglich den Kernel mit Sicherheitskorrekturen – aber eben während er läuft, damit Anwender den Reboot bis zu einem passenden Moment vertagen können.