c't 10/2018
S. 94
Test
Externe Grafik per Thunderbolt 3
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Externe Beschleunigung

Thunderbolt-3-Gehäuse für Grafikkarten

Ultraflache Notebooks sind zwar Langläufer, aber wahrlich keine Grafikraketen. Mit Gehäusen für externe Grafikkarten spendiert man ihnen ein kräftiges 3D-Update. Nebenbei dienen diese eGPUs dank zusätzlicher Anschlüsse als Docking-Stationen. Neun Modelle zwischen 220 und 700 Euro mussten zeigen, was sie taugen.

Das ideale Notebook besäße unbegrenzte Laufzeit, ein ultrascharfes, farbechtes Display – und viel CPU- und 3D-Power. Dummerweise muss man sich im Dreieck aus Leistung, Laufzeit und Gewicht, das Mobilrechner definiert, für maximal zwei dieser Eckpunkte entscheiden.

Externe Grafikkarten, kurz eGPUs (external Graphics Processing Units), rüsten zumindest 3D-Performance nach, die bei Notebook-Grafikchips meist nicht der Rede wert ist. Per Thunderbolt 3 angeschlossen, verhalten sich die eGPUs aus Sicht der CPU wie eine interne Grafikkarte. Über die vier PCIe-Lanes der Thunderbolt-Verbindung schickt der Prozessor Texturen und Rechenbefehle an die GPU. Die gerenderte Szene gibt die externe Grafikkarte dann entweder direkt an einen angeschlossenen Monitor aus oder sendet sie als DisplayPort-Signal via TB3-Kabel zurück zum Notebook, um sie auf dessen Display anzuzeigen.

Indem man die 3D-Power derart auslagert, kann man mit dem leichten und ausdauernden Mobilrechner den ganzen Tag unterwegs sein und ihn zu Hause mit nur einem Kabel in eine Zockmaschine verwandeln. Spieler geben ihrem Gaming-Notebook neuen Schwung, wenn dessen Mobil-GPU in neuen Spielen die Puste ausgeht. Und auch der kreative Kopf freut sich: Er kann die anspruchsvollen, per OpenCL oder CUDA beschleunigten Renderaufgaben im Büro am Grafikdock durchrechnen lassen und führt das fertige Projekt dann beim Klienten am schicken Notebook vor.

Alternativ kann man die Boxen auch in eine besonders schnelle Speichererweiterung verwandeln, indem man sie mit einer NVMe-SSD bestückt.

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