c't 1/2018
S. 150
Praxis
Individuelle Landkarten
Aufmacherbild
Bild: Albert Hulm

Kartenmacher

Eigene Landkarten aus OpenStreetMap-Daten gestalten

OpenStreetMap sammelt Daten über Straßen, Orte und Gelände. Damit daraus Landkarten werden, braucht es eine Software wie Maperitive.

Die universelle Landkarte für alle Anwendungen gibt es nicht. Wanderer, Autofahrer und Geocacher haben sehr unterschiedliche Vorstellungen, welche Details auf einer Karte sinnvoll sind. Mit der kostenlosen Software Maperitive erstellen Sie aus freien OpenStreetMap-Daten nützliche oder dekorative Karten, die Sie als Vektor- oder Pixeldaten weiterverarbeiten können und genau das enthalten, was Sie benötigen.

Das Programm läuft nur unter Windows. Sie finden es über ct.de/ynya. Entpacken Sie das Archiv in einen beliebigen Ordner, einen Installer gibt es nicht. Öffnen Sie das Programm zum ersten Mal, landen Sie mitten in Slowenien. Von dieser Ansicht dürfen Sie sich nicht täuschen lassen – es sind aus dem Netz geladene Kacheln als Bilddateien, die der Orientierung dienen, nicht aktuelles Rohmaterial. Dieses muss Maperitive erst von OpenStreetMap herunterladen. Scrollen und verschieben Sie die Ansicht auf ein Gebiet Ihres Interesses, für den ersten Test reicht ein Ausschnitt einer Stadt. Wählen Sie im Menü „Map/Set Geometry Bounds“. Maperitive zeichnet um den aktuellen Bildschirminhalt ein verschiebbares rotes Rechteck und begrenzt damit den Bereich, für den es Daten herunterladen soll. Den Download starten Sie über „Map/Download OSM Data (Overpass API)“. Im Programmfenster unten rechts sehen Sie jetzt zwei Ebenen: die Orientierungskarte (Web Map) und das gerade heruntergeladene Material (OSM file). Für die weitere Arbeit sollten Sie die Orientierungskarte mit einem Klick auf den gelben Stern ausblenden. Übrig bleibt ein Ausschnitt im OpenStreetMap-Standard-Layout, der beim Reinzoomen immer mehr Details preisgibt. Um ein Gefühl für die Möglichkeiten der Software zu bekommen, wählen Sie unter „Map/Switch to Rules“ eines der fünf Layouts. Freunde der Kommandozeile können im Feld „Commander“ mitlesen, welche Befehle die Menüpunkte ausführen und das Programm später ausschließlich über die Kommandozeile bedienen.