c't 9/2017
S. 34
News
Virtual Reality & Ultra HD

VR-Pionier: Oculus-Gründer Palmer Luckey verlässt Facebook

Wie gewonnen, so zerronnen: VR-Pionier Palmer Luckey arbeitet nicht mehr bei Oculus beziehungsweise dessen Mutterkonzern Facebook.

Palmer Luckey, der Gründer von Oculus VR, arbeitet nicht mehr bei Oculus beziehungsweise dessen Mutterkonzern Facebook. Ob Luckey das Unternehmen freiwillig verlassen hat, ist unklar.

Palmer Luckey hatte 2012 den ersten Prototypen der VR-Brille Oculus Rift vorgestellt und damit fast im Alleingang die aktuelle Virtual-Reality-Welle eingeleitet. Im März 2014 übernahm Facebook das Unternehmen und damit die viel versprechende VR-Technologie für 2 Milliarden US-Dollar. Der kontroverse Deal wurde zum Gegenstand mehrerer gerichtlicher Auseinandersetzungen: Oculus-Mitgründer John Carmack wurde etwa vorgeworfen, Technologien von Zenimax Media geklaut zu haben. Eine entsprechende Klage blieb aber erfolglos. Palmer Luckey selbst wurde wegen des Verstoßes gegen Geheimhaltungsabkommen zur Zahlung von Schadensersatz in Höhe von 50 Millionen US-Dollar verurteilt.

Ausschlaggebend für Luckeys Weggang von Facebook war aber vermutlich die heimliche Finanzierung einer Gruppe, die mit Internet-Memes („Shit-Posting“) den späteren US-Präsidenten Donald Trump unterstützen wollte. Bereits kurz nachdem Luckeys Unterstützung im September 2016 bekannt wurde, tauchte der 24-Jährige fast komplett ab, blieb in sozialen Netzwerken stumm und trat auch nicht mehr auf offiziellen Oculus-Veranstaltungen auf. (dahe@ct.de)

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15 VR-Spielhallen in Norddeutschland geplant

Das VR-Start-up Virtuis hat angekündigt, bis Ende 2018 mindestens 15 VR-Arcades in Norddeutschland aufzubauen. In Nürnberg betreibt Virtuis bereits eine VR-Spielhalle, der Startschuss für den Norden Deutschlands soll in Bremen fallen. Hier ist die Eröffnung der ersten Spielhalle noch für dieses Jahr geplant. Die Virtuis-Arcades, die zusammen mit einem Entertainment-Park-Anbieter realisiert werden, sollen 8 bis 20 VR-Spielflächen bieten. Primär setzt Virtuis auf das VR-System Vive, das gemeinsam von HTC und Valve entwickelt wurde. Neben eigens für die Arcades konzipierten Spielen will Virtuis ein selbstentwickeltes VR-Betriebssystem namens „VArcOS“ einsetzen. (jkj@ct.de)

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PowerDVD: Neue Version spielt Ultra HD Blu-rays ab

Cyberlinks Tool „UHD BD Advisor“ prüft die irritierend komplizierten Voraussetzungen für die Wiedergabe von Ultra-HD Blu-rays unter Windows 10.

Bislang ließen sich ultrahochaufgelöste „4K“-Videos von Ultra HD Blu-rays nur über Standalone-Player abspielen. Cyberlink ändert dies nun mit der „Ultra“-Version seiner kommenden Media-Player-Software PowerDVD 17. Sie gibt in HEVC-kodierte und mit dem Kopierschutz AACS 2.0 auf Disc gespeicherte Videos mit voller Auflösung von 3840 × 2160 Bildpunkten an passenden Monitoren und Fernsehern aus. Dabei unterstützt der Player auch die Wiedergabe von Titeln, die Videobilder mit erhöhtem Kontrast (High Dynamic Range, HDR) im Format HDR-10 enthalten.

Jedoch ist die Wiedergabe bislang schon deshalb nur theoretisch möglich, da es an kompatiblen Ultra-HD-Blu-ray-Laufwerken zum Einbau in den PC mangelt. Die gewöhnlichen BDXL-Drives, die man auf dem deutschen Markt bekommt, reichen nicht – auch wenn die 4K-Scheiben dieser Disc-Spezifikation folgen. Zusätzlich verlangt PowerDVD 17 Ultra nämlich, dass auch das Laufwerk AACS 2.0 unterstützt. Ein auf dem deutschen Markt erhältliches Modell, das diese Voraussetzung erfüllt, ist uns aktuell nicht bekannt.

Zudem klappt UHD-BD-Wiedergabe aktuell nur auf Windows-10-Rechnern, in denen ein Desktop-Prozessor der Kaby-Lake-Familie oder ein Mobil-Quad steckt – also nicht mit den viel weiter verbreiteten Notebook-Doppelkernen wie dem Core i5-7200U. Und es geht auch nicht mit allen Intel-Prozessoren der Generation Kaby Lake, sondern nur mit den neuesten Core i3/i5/i7-7000 – und das nicht einmal mit allen. Neben dem UHD-BD-Playback ist vor allem die Unterstützung für VR-Videos hinzugekommen. So wird die Wiedergabe von 360-Grad-Videos und -Fotos auf den VR-Brillen Oculus Rift und HTC Vive unterstützt.

Die Ultra-Version kostet laut Liste rund 100 Euro, was einen Aufschlag von 20 Euro gegenüber der Pro- und 50 Euro gegenüber der Standard-Ausführung entspricht. Updates von früheren Versionen sind ab 50 Euro erhältlich. Cyberlink bietet zudem ein Abo-Modell an (15 Euro für drei Monate, 45 Euro für ein Jahr). (nij@ct.de)